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Letzter Doktorand Ratzingers wird Bischof

(gloria.tv/ KNA) Barthelemy Adoukonou, letzter Doktorand von Joseph Ratzinger in Regensburg, wird am 8. Oktober zum Bischof geweiht. Der 69-jährige aus Benin stammende Sekretär des vatikanischen Kulturrats war Mitte September von Papst Benedikt XVI. zum Bischof ernannt worden. Die Weihe nimmt Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone vor. Adoukonou befasste sich in seiner Dissertation mit dem «Versuch einer christlichen Hermeneutik des Voodoo-Kultes in Dahomey/Benin».

Wie der italienische Vatikanjournalist Andrea Tornielli am Donnerstag in seinem Blog berichtet, hatte Ratzinger, damals Professor an der Universität Regensburg, im Frühjahr 1977 seinen 34-jährigen Promotionsstudenten gedrängt, die abschließende Verteidigung seiner wissenschaftlichen Arbeit nicht wie geplant im Juni, sondern bereits im März zu halten. Als Adoukonou am 24. März den Prüfungsraum verließ, fand er sich laut Tornielli vor einem Pulk von Journalisten, die den soeben zum Erzbischof von München ernannten Ratzinger interviewen wollten.

Adoukonou blieb dem Bericht zufolge durchgehend in Kontakt mit Ratzinger, auch nach dessen Wechsel an die römische Kurie. Im Dezember 2009 ernannte Benedikt XVI. den Beniner zum Sekretär der vatikanischen Kulturbehörde und damit zum engsten Mitarbeiter des Präsidenten Kardinal Gianfranco Ravasi. Adoukonou nahm Tornielli zufolge auch nach der Papstwahl an den regelmäßigen Schülerkreis-Treffen Ratzingers teil, so zuletzt im August.