Die Zerstörung der Katholizität scheint in der Erzdiözese Wien unter dem neuen Kandidaten Roms, Josef Grünwidl, hurtig weiterzugehen.
In einem Interview mit dem öffentlich-rechtlichen Sender Ö1 erklärte Grünwidl kürzlich, die Ära der Volkskirche sei vorbei. Der Glaube werde heute nur noch in Ausnahmefällen von den Eltern an die Kinder weitergegeben. Über diese pessimistische Diagnose hinaus sind seine Vorschläge wirklich besorgniserregend: Der Zölibat sollte keine Voraussetzung für das Priesteramt sein, und Frauen sollten auch im Kardinalskollegium Ämter übernehmen, die nach kirchlicher Lehre und Tradition stets Männern vorbehalten waren.DieseAussagen stellen einen direkten Angriff auf zwei konstitutive Elemente katholischen Lebens dar: den priesterlichen Zölibat, den die lateinische Kirche nicht als bloße Disziplinarnorm, sondern als Zeichen radikaler Hingabe an Christus verteidigt, und die ausschließlich männliche Natur des Priestertums, die mit Christi eigenem Plan verbunden ist. Die Erhebung von Frauen in das Kardinalskollegium relativiert faktisch das Sakrament der Weihe und öffnet Tür und Tor für eine Klerikalisierung des kirchlichen Feminismus.