Therese de Lisieux

Die heilige Thérèse von Lisieux, auch bekannt als die heilige Thérèse vom Kinde Jesu und dem Heiligen Antlitz, wurde am 2. Januar 1873 in Alençon, Frankreich, als Marie Françoise-Thérèse Martin geboren. Sie ist eine der populärsten Heiligen in der Geschichte der katholischen Kirche, bekannt für ihren „Kleinen Weg“ der geistigen Kindheit, der Einfachheit und der Liebe in den gewöhnlichen Ereignissen des Lebens.
Thérèse war das jüngste von neun Kindern, von denen allerdings nur fünf Töchter das Erwachsenenalter erreichten. Ihre Mutter starb, als sie vier Jahre alt war, was sie sehr mitnahm. Nach dem Tod der Mutter zog ihre Familie nach Lisieux.
Thérèse erlebte das, was sie als ihre „völlige Bekehrung“ bezeichnete, am Weihnachtsabend 1886. Sie fühlte sich von dem emotionalen Schmerz seit dem Tod ihrer Mutter geheilt und machte sich auf eine tiefe spirituelle Reise.
Im Alter von 15 Jahren erhielt sie nach langem Drängen die Erlaubnis, in das Karmeliterkloster in Lisieux einzutreten, wo zwei ihrer Schwestern bereits Nonnen waren. Sie nimmt den Ordensnamen Schwester Thérèse vom Kinde Jesu und dem Heiligen Antlitz an. Im Kloster bemühte sie sich, kleine Taten mit großer Liebe zu tun, da sie darin einen Weg sah, Gott und den anderen zu dienen. Ihre Spiritualität konzentrierte sich darauf, gewöhnliche Dinge mit außergewöhnlicher Liebe zu tun.
Thérèse erkrankte 1896 an Tuberkulose. Während ihrer Krankheit erlebte sie Zeiten geistiger Dunkelheit, vertraute aber weiterhin auf Gottes Liebe. Sie starb am 30. September 1897 im jungen Alter von 24 Jahren.
Vor ihrem Tod schrieb sie im Gehorsam gegenüber ihren Vorgesetzten ihre Autobiografie „Die Geschichte einer Seele“. Dieses Buch wurde sehr einflussreich und verbreitete ihren „Kleinen Weg“ über die ganze Welt.
Thérèse wurde 1923 seliggesprochen und 1925, nur 28 Jahre nach ihrem Tod, von Papst Pius XI. heiliggesprochen. Im Jahr 1997 erklärte Papst Johannes Paul II. sie zum Doktor der Kirche und würdigte damit ihren tiefgreifenden Einfluss auf die katholische Spiritualität.
Die heilige Thérèse ist bekannt für ihr Versprechen, ihren Himmel damit zu verbringen, auf der Erde Gutes zu tun. Sie wird oft mit den Worten zitiert, dass sie nach ihrem Tod einen „Rosenregen“ (gemeint sind Gnaden) fallen lassen würde. Sie ist unter anderem die Schutzpatronin der Missionen, der Flieger, der Floristen und des Verlusts der Eltern.
Ihr Festtag wird am 1. Oktober im Allgemeinen Römischen Kalender gefeiert. Thérèses Ansatz der Spiritualität, der Einfachheit und Liebe in den alltäglichen Handlungen betont, hat sie zu einer dauerhaften Figur der Verehrung und Inspiration innerhalb und außerhalb der katholischen Kirche gemacht.

807
47