Unwahrheit. Gott ist weder mein Kern (sonst wäre ich nämlich nicht frei) noch wird Er am Ende meine Sünden wägen. Ich wäre unweigerlich in der Hölle. Im Gegenteil, Er wird über meine Minus-Punkte hinwegsehen, weil Er barmherzig ist, wenn ich zu Ihm bete. Auch ist die plumpe Aussage, Gott sei "überall", selbst wenn sie im Katechismus steht, dem Geistlichen Leben oft eher hinderlich als förderlich. Der Katechismus weist zwar darauf hin, dass dies nicht etwa pantheistisch gemeint sei, aber darauf wird nicht gehört. Es wird trotzdem pantheistisch gedacht. Nur ja nicht die Wahrheit in den Händen einer Autorität sehen, heisst die Devise! Nur ja nicht zugeben, dass die amtlichen, förmlichen Nachfolger Christi mehr auf das Göttliche hinweisen als ich! Wenn schon das "Ego" in Verruf gekommen ist, dann will ich wenigstens sagen, mein Gewissen sei die absolut höchste Instanz! Und dies womöglich noch mit Thomas von Aquin belegen, selbst wenn dieser es so garnicht gesagt hat. Nur so kann ich der ultimativen 68er-"Erkenntnis" (Irrtum) huldigen, dass ohne mich nichts geht. Freiheit hiesse eigentlich, dass ich mich frei für Gott entscheide, aber nicht, dass ich dann etwas wert wäre, wenn ich Seine Kirche mit Füssen träte. Genau dies aber wird von der Schönen Neuen Welt im Namen der Freiheit ultimativ verlangt.