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Edel sei der Mensch - und moralisch noch dazu

Univ.-Prof. DDr. M. Beck ist ein außerordentlicher Professor für Moraltheologie. Ranghohe Politiker fragen den promovierten Mediziner um Rat, wenn sie vor schwierigen Entscheidungen stehen. Als Vorstandsmitglied der Ethikkommission hat sein Wort Gewicht.

Der Beitrag stammt aus dem Satiremagazin Der Päpstliche Ehrenkaplan von Hw. Herbert Stichaller. Ähnlichkeiten mit bekannten Personen sind rein zufällig

Ehrenkaplan: Herr Professor, gibt es einen Unterschied zwischen Ethik und Moral?

Professor: Ethik und Moral sind theoretisch dasselbe, unterscheiden sich aber in der Praxis. Es gibt Ethiker ohne Moral und Moralisten ohne Ethik. Ethik kann man unterrichten, Moral muss man haben.

Ehrenkaplan: Hat sich die Moral im Lauf der Zeit geändert?

Professor: In der Steinzeit war Moral etwas Unveränderliches. Auch die Zehn Gebote waren noch in Stein gemeißelt. Moses stieg zu Gott auf den Berg. Heute kommt er herunter und wir reden auf Augenhöhe. Gebote sind „Angebote“, die wir annehmen können oder auch nicht. Je mehr Leute mitentscheiden, aber nur jene, die unserer Meinung sind, desto besser.

Ehrenkaplan: Wie verlaufen Entscheidungsprozesse in der Kirche?

Professor: Von unten nach oben. Die Pfarrgemeinderäte sagen dem Pfarrer, was gut ist. Wenn er tut, was sie sagen, ist er beliebt und kann Dechant oder Dekan werden. Die Diözesanräte sagen dem Bischof, was gut ist. Wenn er tut, was sie sagen, ist er beliebt und kann Erzbischof oder Kardinal werden. In Fragen des Glaubens und der Lehre hält er sich an die Beschlüsse der Ländersynoden.

Ehrenkaplan: Wenn über Glaubenswahrheiten abgestimmt wird, heißt das dann, dass es im einen Land die Hölle gibt und im anderen nicht?

Professor: Der moderne Christ ist frei. Er kann selbst entscheiden, wohin er will.

Ehrenkaplan: Papst Franziskus ruft die Welt zum „Synodalen Prozess“ auf. Ist das ein Gebot von oben oder ein Angebot von unten?

Professor: Alles, was unser Papst sagt, kommt von unten. Es heißt ja auch „Unten in Rom“ und nicht „Oben in der Hölle.

Ehrenkaplan: Warum orientiert sich die Kirche nach Westen? „Orient“ heißt doch Osten.

Professor: Es geht nicht um Himmelsrichtungen, es geht um Werte. Wir müssen die westlichen Werte verteidigen.

Ehrenkaplan: Der Vorsitzende der deutschen Bischofskonferenz hält Waffenlieferungen für ethisch vertretbar. Ist er für den Krieg?

Professor: Was moralisch verwerflich ist, kann ethisch dennoch vertretbar sein. Der Bischof sprach nur von Lieferung, nicht von Einsatz. Wer sich eine Pizza liefern lässt, kann sie auch stehen lassen. Er muss sie nur bezahlen.

Ehrenkaplan: Könnte man die Verteidigung der „westlichen Werte“ nicht auch als Angriff auf die „östlichen Werte“ verstehen?

Professor: Der Westen ist das Mekka des Abendlandes. Eine Verteidigung der östlichen Werte ist auch ein Angriff auf unsere westlichen Werte.

Ehrenkaplan: Ist dies eine Anspielung?

Professor: Die aktuellen Ereignisse haben unsere moderne Theologie ins Wanken gebracht. Der Teufel liegt im Detail. Es war vielleicht doch etwas voreilig, ihn aus dem Katechismus zu entfernen.

Ehrenkaplan: Er trägt Prada, nicht russische Stiefel. Er liebt Hollywood, nicht Sibirien.

Professor: Warten wir ab, zu welchem Urteil der Synodale Prozess kommt.

Ehrenkaplan: Die Ethikkommission äußert sich auch zu Fragen der Medizin. Es besteht der Verdacht, dass die neuen Impfstoffe nicht ausreichend getestet wurden.

Professor: Medikamentenstudien bringen uns in ein moralisches Dilemma: Tierschutz oder Menschenschutz? Wir fragen: Darf der Mensch zu seinem eigenen Nutzen einem Tier Schaden zufügen?

Ehrenkaplan: Ein Raubtier fragt auch nicht, ob es zu seinem eigenen Nutzen einem Menschen Schaden zufügen darf.

Professor: Wir lehnen Versuche von Tieren an Menschen ebenso ab wie Versuche von Menschen an Tieren. Wir sind alle gleich. Hoffnung macht die von der Weltgesundheitsorganisation angestrebte Verschmelzung der Tiermedizin mit der Humanmedizin. So könnte die Organisation „Vier Pfoten“ bald auch für Menschen zuständig sein, die auf allen Vieren gehen. Versuche an Babys wären dann keine Menschenversuche.

Ehrenkaplan: Die Diskussion über die Impfpflicht bewegt noch immer das Land. Welchen Rat konnten Sie den Bischöfen geben?

Professor: Im Wort „Pflicht“ steckt „Licht“. Auf „Nadel“ reimt sich „Adel“. Wie die Bibel sagt: Nicht was von außen in den Körper hineinkommt, macht ihn unrein, sondern was aus seinem Inneren kommt.

Ehrenkaplan: Ist es moralisch gerechtfertigt, angedrohte Strafen nicht zu verhängen?

Professor: Die sündige Stadt Ninive war dem Untergang geweiht. Da marschierte Jona in die Stadt hinein und rief zur Umkehr auf.

Ehrenkaplan: Dürfen Bürger in Krisenzeiten für ihre Freiheit auf die Straße gehen?

Professor: Freie Bürger leiden unter dem Zwang, frei sein zu müssen. Gefangene sind freier, weil sie keine Angst haben, ins Gefängnis zu kommen.

Ehrenkaplan: Wie wird man Mitglied der Ethikkommission?

Professor: Durch Berufung. Das „World Ethic Forum“ (WEF) sucht junge Talente (Young Moral Leaders), die dann später als Professoren an theologischen und medizinischen Hochschulen lehren.

„Edel sei der Mensch, hilfreich und gut; denn das allein unterscheidet ihn von allen Wesen, die wir kennen.“ J. W. v. Goethe, Das Göttliche

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Stelzer
Evangelische Nachbarn behaupteten Katholiken seien falsch , scheinheilig und verlogen. Dieser Herr hat - papsttreu natürlich für die Impfung geworben. In der Talkshow hat er leider die Behaptung unserer Nachbarn bestens bestätigt. . Über Ehren sind diese Typen leicht einzukaufen und er kann so schön reden. (sagt man auch von Luzifer)
elisabethvonthüringen
Da iss er...der Professor...Vom Reiter zum Priester – gloria.tv
elisabethvonthüringen
Habe einmal den Professor in einer Tischrunde gefragt, -jemand bestellte Cola mit Eis- ob wir da nun ein Produkt aus abgetriebenen Kindern trinken würden...zugegeben: die Frage war provokant gemeint, es gab aber eine durchaus nachvollziehbare Antwort: Nein, im Cola "schwömmen" keine Fötenteile, die würden allerdings von den Multi-Konzernen sehr wohl verwendet werden... (Geschmacksverstärker, Kosmetik …Mehr
Habe einmal den Professor in einer Tischrunde gefragt, -jemand bestellte Cola mit Eis- ob wir da nun ein Produkt aus abgetriebenen Kindern trinken würden...zugegeben: die Frage war provokant gemeint, es gab aber eine durchaus nachvollziehbare Antwort: Nein, im Cola "schwömmen" keine Fötenteile, die würden allerdings von den Multi-Konzernen sehr wohl verwendet werden... (Geschmacksverstärker, Kosmetik etc...)
Goldfisch
Man soll eben den Teufel nicht an die Wand malen ..., er kommt schneller zurück als einem lieb ist!
St. Domenico Savio
Nach was sollen Föten-Teile bitteschön schmecken? Und was sollen die haltbar machen?
Goldfisch
@St. Domenico Savio > ehrlich??? ich will's gar nicht wissen! - Jedenfalls wird es auch in der Kosmetik verwendet - und was macht man nicht alles, um Satan einen Gefallen zu tun??? - Schon mal nachgedacht-> Wir haben es hier (Elite-Machthaber) nur mit GUTmonstern zu tun!
Carlus
Pepsi Cola hat Föten als Geschmacksverstärker verwendet.
Nach Angaben vom Hersteller würde das nicht mehr geschehen.
Aber: was ich nicht weiß, macht mich nicht Heiß