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2203

Fest: 6. September - Der heilige Magnus von St. Gallen, Abt in Füssen, + 6.9.750 –

Um das Jahr 610 erschienen am Bodensee die aus Irland herübergekommenen Missionare Kolumban und Gallus und verweilten einige Zeit bei dem Pfarrer Willimar in Arbon. Dann zogen sie nach Bregenz, wo sie um das Kirchlein der heiligen Aurelia Hütten bauten, Gärten anlegten und fruchtbare Bäume pflanzten, noch mehr aber dem Unterricht der Heiden oblagen. Nach drei Jahren unermüdlicher Arbeit ging der heilige Kolumban, von Bregenz vertrieben, nach Italien und gründete dort das Kloster Bobbio. Seinen erkrankten Schüler und Freund Gallus empfahl er der Gastfreundschaft Willimars, der zwei jungen Priesterkandidaten, Magnus und Theodor, die sorgsame Pflege des hochverdienten Glaubensboten übertrug. Bei seinem Abschied segnete Kolumban den Magnus und sprach im prophetischen Geist: „Die Hand des Herrn wird über dir sein, und du wirst im deutschen Land seinen Namen durch Verkündigung des Evangeliums verherrlichen.“ Dann fügte er noch bei: „Meine Zeit ist nur noch kurz gemessen. Hörst du, dass ich gestorben bin, so eile nach Bobbio, hole dort meinen Hirtenstab und bringe ihn Gallus zum Zeichen, dass er des Gehorsams gegen mich entbunden ist.“

Nach seiner Genesung zog Gallus mit Magnus und Theodor in eine Wüstenei, machte sie urbar, säuberte sie von wilden Tieren und gründete das über tausend Jahre so hochberühmte und an Männern der Wissenschaft und Tugend so reiche Benediktinerkloster St. Gallen. Als Magnus durch göttliche Eingebung den Tod Kolumbans erfuhr, stieg er ohne Säumen über die Alpen, betete am Grab seines geliebten Lehrers und kehrte mit dessen Stab zu Gallus zurück, der diese kostbare Reliquie bei seinem Tod dem treuen Jünger hinterließ.

Nach Gallus Tod wurde Magnus der zweite Abt von St. Gallen. Bald darauf überfiel Herzog Othwin von Schwaben das Kloster, plünderte und brannte es nieder, zerstörte das Grab des heiligen Gallus, misshandelte und verwundete Magnus, dennoch blieb er und baute mit Holfe des Bischofs Boso von Konstanz das zerstörte Kloster wieder auf. Als die Mönche ihre Tätigkeit wieder begannen, kam aus der Diözese Augsburg der Priester Tosso zum Grab des heiligen Gallus und bat Magnus, mit ihm ins Allgäu zu kommen, um dort das Evangelium zu verkünden und Klöster zu gründen. Magnus und sein Jugendfreund Theodor folgten der Aufforderung. Bei Bregenz bettelte ein Blinder sie um ein Almosen an. Magnus sagte zu ihm: „Gold und Silber hab ich nicht, aber ich bitte Jesus, den Herrn des Lichtes, für dich und vertraue, er werde dich wieder sehend machen.“ Hierauf bestrich er die Augen des Blinden mit seinem Speichel und sogleich erhielt der sein Augenlicht zurück. Gott dankend, fiel er Magnus zu Füßen und bat ihn, sein Begleiter sein zu dürfen. Seine Bitte wurde ihm gewährt. Alle vier wanderten nun dem Waldgebirge zu und kamen nach dem heutigen Kempten.

An die Missionsreise des heiligen Magnus knüpfen sich viele schöne Legenden und deuten auf den mächtigen Schutz Gottes. Die frommen Männer trugen ein wunderbares Licht mit sich, das sich bei einbrechender Nacht von selbst entzündete, weder im Sturm noch im Regen erlosch und fortbrannte, ohne dass die kleiner wurde – ein liebliches Sinnbild des Evangeliums, das die Finsternis erleuchtet und wunderbare Wirkungen hervorbringt. Wilde Tiere, insbesondere eine furchtbare Riesenschlange, verbreiteten Schrecken ringsumher. Magnus sah das schnaubende Ungeheuer jenseits des Flusses, sprang über die Kluft, bezeichnete sich mit dem heiligen Kreuzzeichen und tötete das Untier mit seinem Stab. Den übrigen Ungetümen gebot er, das Land zu verlassen und sie entflohen. Die dankbaren Bewohner des Landes nahmen bereitwillig das Evangelium an. Theodor blieb in der neuen Gemeinde und der Sehendgewordene wurde ihm zum Gehilfen gegeben.

Magnus wanderte mit Tosso weiter in das Gebirge des Allgäus bis nach Epfach. Hier baute er ein Klösterlein, nahm einige Brüder auf, bebaute das Land und gewann die Bewohner für den Glauben an Jesus Christus. Ackerbau, Viehzucht und Bergbau gewöhnten die wilden Eingeborenen an ein ruhiges, sesshaftes Leben und der Wohlstand des Volkes mehrte sich zusehens. Der heilige Magnus, der schon so vielen zeitlichen und ewigen Segen um sich verbreitet hatte, empfing trotz seines demütigen Widerstrebens zu Epfach am Lech vom Bischof Wikpert von Augsburg die Priesterweihe und die kirchliche Vollmacht für seine Mission.

Mit Tosso weiter ziehend, kam Magnus nach Kempten und predigte dem durch Kriege verwilderten Volk das Evangelium mit solchem Feuer und solcher Liebe, dass man ihm bereitwillig Ohr und Herz lieh. Er half den Leuten, die zerstörte Stadt wieder aufzubauen und setzte eine Kirche nebst Klösterchen mitten hinein, von wo aus sich über ein Jahrtausend unermesslicher Segen über die Umgegend verbreitete.

Von dort wandte sich Magnus mit mehreren Gefährten gen Osten und kam durch die Waldgebirge auf mühsamen und gefährlichen Wegen nach Waldhofen in der Nähe von Hohenschwangau. Hier befestigte er an einem Apfelbaum ein Kreuz, flehte inbrünstig Gottes Beistand für sein apostolisches Werk an und begann dann das verwahrloste, aber gutmütige Volk in den christlichen Glaubens- und Sittenlehren zu unterrichten, und er hatte die Freude, eine neue Christengemeinde zu gründen, der er eine schöne Marienkirche baute. Tosso leitete die neue Gemeinde.

In seinem glühenden Seeleneifer reiste Magnus am rechten Lechufer aufwärts dem Hochgebirge zu und gelangte an die Stelle, wo der Strom durch einen schmalen Engpass brausend zwischen steilen Felsen dahinjagt. Dort wollte Magnus seinen Kampf mit den Mächten der Finsternis zu Ende führen und bis an sein Ende für die Verbreitung des wahren Lichtes arbeiten. Noch zeigt man am rechten Lechufer die in den Felsen eingedrückten Fußstapfen, wo der Heilige über den schauerlichen Abgrund gesprungen sein soll, „St. Magni Tritt“ genannt. Unfern davon erbaute Magnus um das Jahr 638 ein Kirchlein und eine Zelle und legte damit den Grund zu dem nachmals so berühmten Benediktinerstift St. Mang in Füssen. Hier arbeitete er noch zwanzig Jahre mit rastlosem Eifer an der Bekehrung der Heiden. Überall verschwanden die Gräuel der Abgötterei, und die milde Religion Jesu Christi schuf die wilden Menschen in fromme, gesittete Christen, fleißige Landleute und kunstfertige Handwerker um. Er half ihnen mit Wort und Tat die Raubtiere vertreiben, Sümpfe austrocknen, Wiesen und Äcker anlegen, Straßen bauen, den Wohlstand fördern und durch gute Werke heiligen. Am Säulingsberg entdeckte er ein Eisenerzlager und lehrte die Leute, es zu fördern. Das dankbare Volk schätzte seinen Wohltäter sehr hoch.

Im hohen Alter von mehr als siebzig Jahren schickte sich Magnus zur letzten Reise in das Land der ewigen Ruhe und gerechten Vergeltung an. Er berief seinen Lieblingsjünger Theodor von Kempten, damit er ihm die Sterbesakramente spende. Auch sein Freund Tosso, der nach dem Tod Wikperts Bischof von Augsburg geworden war, eilte herbei. In den Armen dieser lieben Freunde verschied Magnus sanft und ruhig im Jahr 655. Bei seinem Sterben hörten alle Anwesenden eine himmlische Stimme: „Komm, Magnus, empfange die Krone, die der Herr dir bereitet hat!“ Sein Freund Theodor legte einen kurzen Abriss seiner Taten unter das Haupt des Verstorbenen, dessen Leiche in der von ihm erbauten Kirche zu Füssen beigesetzt wurde. Im Jahr 845 wurde vom Bischof Hanto von Augsburg das Grab des Heiligen eröffnet und man fand den Leichnam noch unversehrt. Viele Wunder geschahen an seinem Grab durch Berührung seines Stabes und seiner priesterlichen Gewänder. Papst Johann IX. sprach ihn heilig und das Schwabenland verehrt ihn als seinen Apostel.

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Tina 13
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BILD: St.Magnus - Das Manger Fest in Füssen
Die Verehrung des Heiligen Magnus, des Apostel des Allgäus, wird in Füssen nicht nur schon seit Jahrhunderten gepflegt, sondern ist uns ein Anliegen, besonders auch für unsere Gegenwart.
Vor über 1200 Jahren hat Magnus das Licht der Botschaft des Evangeliums in unserer Heimat entzündet. Kraftvoll hat er sich den Mächten der Finsternis entgegengestellt …Mehr
BILD: St.Magnus - Das Manger Fest in Füssen
Die Verehrung des Heiligen Magnus, des Apostel des Allgäus, wird in Füssen nicht nur schon seit Jahrhunderten gepflegt, sondern ist uns ein Anliegen, besonders auch für unsere Gegenwart.
Vor über 1200 Jahren hat Magnus das Licht der Botschaft des Evangeliums in unserer Heimat entzündet. Kraftvoll hat er sich den Mächten der Finsternis entgegengestellt und den Drachen des Unglaubens, der Furcht und der Gottlosigkeit durch das Kreuz Jesu Christi besiegt. Magnus, ein Mann tiefsten Gottvertrauens, hat in der Nachfolge Christi das Wort Gottes in den Acker der Gemeinde von Füssen gesät. Das Wort ist reichhaltig aufgeblüht, nicht nur in der Geschichte des Benediktinerklosters St. Mang, in dem bis 1803 das Lob Gottes gesungen wurde, sondern auch in einem Glaubensleben, das hineingedrungen ist in das Füssener Land.
Wir wollen in unserer Zeit Magnus tatkräftig verehren und wir können dies am besten tun, wenn wir das Beispiel seines Glaubensmutes, seines tiefen Gottvertrauens nachahmen. Das Wort Gottes, die Kraft des Kreuzes Jesu Christi, sie sollen auch in uns einen fruchtbaren Boden vorfinden, damit ein reichhaltiges Leben darauf aufblühe, das geprägt ist von Glaube, Hoffnung und Liebe, das dem Bösen zu widerstehen weiß und dem Guten verpflichtet ist.
Seine Fürbitte am Throne Gottes ist uns gewiss, seine Glaubenskraft soll auch uns helfen, in den Wirren und Nöten unserer Zeit den rechten Weg zu Gott in dieser Welt zu finden, wie es uns Magnus vorgelebt hat. Er hat Gott nichts vorgezogen, ihm mit ganzer Kraft gedient und hat dadurch in seiner Zeit den Menschen Gottes Heil aufleuchten lassen. Wenn wir ganz Gott dienen, wird auch uns sein Heil geschenkt.
»St. Mang steh auf mit alter Kraft und neuem G'walt«, und leite uns durch dein Beispiel und mit deiner Fürsprache auf den Weg zu Gott.
Karlheinz Knebel,
Stadtpfarrer von Füssen St. Mang
am Magnusfest 6. Sept. 1988

Wallfahrer aus Weißensee und der Pfarrei "Zu den Acht Seligkeiten"

Pfr. Piotrowski mit der Magnusreliquie, Msgr. Knebel mit dem Magnusstab und Pfr. Schneider

St. Mang wird in einer Lichterprozession durch die Altstatt getragen.

O Gott, der du uns den heiligen Magnus zum besonderen Schutzpatron unseres Ortes und der ganzen Gegend gegeben und als besonderes Vorbild in der Nachfolge Christi uns aufgestellt hast, gib uns die Gnade, ihn so zu verehren, dass er uns in allen Anliegen des Leibes und der Seele seinen Schutz gebe und wir durch seine Fürbitte von deiner Güte alles erhalten, was uns zum ewigen Heile nötig ist, durch Christus unseren Herrn. Amen.

Von Dr. Donatius Haugg, Benefiziat in den 30er Jahren in Füssen.

Magnusfeuer und Böllerschüsse, Zeichen der Wehrhaftigkeit gegen das Böse.

Die Verehrung des Magnusstab und der Magnusreliquie.

Gebet zur Verehrung des heiligen Magnusstabes
Sei mir gegrüßt, ruhmreicher Stab des heiligen Magnus! Mit dir hat der heilige Missionar die großen Wanderungen gemacht, mit dir die Unbilden und Gefahren gemeistert. Wie einst Moses mit dem Stab die Fluten des Roten Meeres geteilt hat, um dem auserwählten Volke eine geebnete Srasse durch das Meer zu bahnen, so war es auch der Stab des heiligen Magnus, durch den du, o Gott, dem Glauben und der Gnade in die Herzen der Menschen Eingang bereitet und die höllischen Geister vertrieben hast. Wunderbar bist du, o Gott, in deinen Heiligen.
Christi Gnade und Gebote seien auch mir der starke Stab, die feste Stütze, damit ich auf dem Weg zu Gott nicht erliege. Heiliger Magnus, bitte für mich, unterstütze mich in meinem Streben, jederzeit die Nachfolge Christi zu gehen! Amen.

Viele Pilger nehmen sich zum Andenken noch eine Flasche Magnuswein mit nach Hause.

Der Große Leuchter mit dem Ewigen Licht, der nur zu diesem Fest angezündet wurde, wird zum löschen der Kerzen herunter gefahren. Feierabend!

Text und Bild von Arno Späth / AZ Füssener Blatt vom 3. Sept. 2005
Pfarreiengerneinschaft Füssen feiert das
Magnusfest
Am Sonntag Lichterprozession - Magnuswein wird gesegnet
Füssen (asp). Der eigentliche Magnustag ist der 6. September. Traditionell feiern die Gläubigen den Schutzpatron von Kirche und Stadt eine Woche lang mit Festgottesdiensten, Andachten und Wallfahrten. Auftakt ist am heutigen Samstag um 17 Uhr mit der ersten Magnusandacht. Höhepunkt der kirchlichen Feiern ist am morgigen Sonntagabend die Lichterprozession durch die Altstadt.
Die Verehrung des heiligen Magnus ist in Füssen nicht zu übersehen:
Der Stadtbrunnen mit der Figur des "Drachentöters Magnus" wurde zum Auftakt der so genannten Magnusoktav mit Blumen und Girlanden geschmückt. Hier führt (wenn es die Witterung erlaubt) am Sonntag zum Abschluss der Patroziniums-Feierlichkeiten die Lichterprozession vorbei.
Sie beginnt nach der 19-Uhr-Messe und führt die Gläubigen durch die Altstadt. Zu ihnen zählen auch die Wallfahrer aus Weißensee und der Füssen-West-Pfarrgemeinde Zu den Acht Seligkeiten. Auf dem Kirchplatz vor St. Mang wird das Magnusfeuer entfacht, die Magnusreliquien werden verehrt.
Bereits am heutigen Samstag beginnen die Feiern zur Verehrung des heiligen Magnus um 17 Uhr in der St.-Mang-Kirche mit der ersten Magnusandacht. Dabei wird wie in den vergangenen Jahren der Magnuswein gesegnet. Er stammt aus Südtirol. Dort hatte das Füssener Benediktinerkloster St. Mang seine Weinbaugebiete. Der Sonntag beginnt um 7 Uhr mit dem Festgeläut der Glocken im Kirchturm von St. Mang, der Festgottesdienst zum Patrozinium um 10 Uhr.
In der kommenden Woche finden von Montag bis einschließlich Freitag. 9. September, jeweils um 19 Uhr Magnusandachten in St. Mang statt. Am Dienstag, dem eigentlichen Magnus-Tag. wird anstelle der Andacht eine heilige Messe gefeiert.
Kranke geheilt
Magnus kam von St. Gallen ins Allgäu nach Schwangau und nach Füssen und verkündete hier das Evangelium. In Füssen errichtete er seine Zelle, aus der sich später das bedeutende Benediktinerkloster St. Mang entwickelte. Der heilige Magnus wird auch „Apostel des Allgäus" genannt. Er ist der Patron der Städte Füssen, Kempten und Augsburg und hat mit seinem Stab wundersame Dinge erwirkt. Der Legende nach heilte er Kranke und vertrieb die bösen Dämonen. Dargestellt ist das Wirken des Heiligen auf zig Gemälden in den Kirchen.

Dieses Deckenfresko ziert die katholische Pfarrkirche St. Walburga in Weißensee. Es zeigt den heiligen Magnus als Drachentöter unter aufgeschreckten und ängstlichen Leuten. Entstanden ist dieses Deckengemälde um 1700. Foto: Arno Späth
St

allgaeu-ausfluege.de/05mangfest.htm