@Alfredus . Auch wenn Ihr Anliegen sehr zu unterstützen ist, erlauben Sie mir bitte anzufügen, was der Hl. Cyrill von Jerusalem (313-387) in seiner MYSTAGOGISCHE KATECHESE AN NEUGETAUFTE ausführt:
21.
Trittst du vor, dann darfst du nicht die Hände flach ausstrecken und nicht die Finger spreizen. Da die rechte Hand den König in Empfang nehmen soll, so mache die linke Hand zum Throne für denselben! Nimm den Leib Christi mit hohler Hand entgegen und erwidere: Amen! Berühre behutsam mit dem heiligem Leibe deine Augen, um sie zu heiligen! Dann genieße ihn, S. 391 doch habe acht, daß dir nichts davon auf den Boden falle! Was du davon fallen ließest, wäre natürlich so viel als Verlust eines deiner eigenen Glieder. Sage mir doch: Würdest du nicht, wenn dir jemand Goldstaub gäbe, denselben recht sorgfältig aufheben, damit ja nichts verloren gehe und du keinen Schaden erleidest! Solltest du also nicht viel mehr darauf bedacht sein, daß dir kein Brosämlein von dem verloren gehe, was kostbarer ist als Gold und Edelstein?
Wie daraus hervorgeht, empfingen im vierten Jahrhundert die Gläubigen den Leib des Herrn in die Hand und berührten damit sogar die Augen, um diese zu heiligen. Allerdings nicht auf die LINKE, sondern die RECHTE Hand, und man beugte sich tief vor, um den eucharistischen Herrn zu ehren, um ihn darauf direkt mit der Zunge aufzunehmen, und nicht mit den Fingern. Diese Praxis des Kommunionempfangs wird heute noch genauso von den Klerikern in der byzantinischen Liturgie praktiziert. - Im Übrigen ist mit Ihnen einig zu gehen. Dazu noch ein persönliches Erlebnis. Als die Hand- und Stehkommunion in den Pfarreien eingeführt wurde, fiel meinem Vater als Kirchgemeinde-Vizepräsident auf, dass nach dem Sonntagsgottesdienst die Samtkissen an den Kommunionbänken mit weissen Punkten übersät waren. Er machte den Pfarrer auf den Partikelverlust aufmerksam. Am nächsten Sonntag waren die Kniekissen entfernt. - Das lässt tief blicken.