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Franziskus verurteilt die „widerwärtige Angewohnheit“, „abstrakte Wahrheiten“ zu vergötzen

Papst Franziskus warnte die Priester in der Chrisammesse am Gründonnerstag vor der „widerwärtigen Angewohnheit“, bestimmte „abstrakte Wahrheiten“ zu vergötzen. Er glaubt, dass die Bezugnahme auf das …More
Papst Franziskus warnte die Priester in der Chrisammesse am Gründonnerstag vor der „widerwärtigen Angewohnheit“, bestimmte „abstrakte Wahrheiten“ zu vergötzen.
Er glaubt, dass die Bezugnahme auf das Gesetz und die Lehre der Kirche während der Predigt die gewöhnlichen Gläubigen von Jesus Christus „distanzieren“ könnte.
Ferner meinte Franziskus, dass die Worte Christi „Geh und sündige nicht mehr“ einen „legalistischen Ton“ haben könnten.
Der englische Diakon Nick Donnelly fragt sich auf Twitter, ob die Priester dem Beispiel von Franziskus folgen und „ihre eigenen Egos vergötzen“ sollen.
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Eugenia-Sarto
Ganz anders klingt das, was Vinzenz(von Lerin) sich wünscht: „Alle wahren Katholiken sollen begreifen, dass sie gemeinsam mit der Kirche die Lehrer annehmen müssen, nicht aber gemeinsam mit den Lehrern den Glauben der Kirche verlassen dürfen“ (comm. 17, 2). „Folglich ist derjenige wahrer und echter Katholik (Superlativ: catholicissimus!), der die Wahrheit Gottes, der die Kirche … liebt, der der …More
Ganz anders klingt das, was Vinzenz(von Lerin) sich wünscht: „Alle wahren Katholiken sollen begreifen, dass sie gemeinsam mit der Kirche die Lehrer annehmen müssen, nicht aber gemeinsam mit den Lehrern den Glauben der Kirche verlassen dürfen“ (comm. 17, 2). „Folglich ist derjenige wahrer und echter Katholik (Superlativ: catholicissimus!), der die Wahrheit Gottes, der die Kirche … liebt, der der göttlichen Religion, der dem katholischen Glauben nichts vorzieht, nicht menschliche Autorität, nicht persönliche Wertschätzung, nicht geniale Begabung, nicht rhetorische Fähigkeiten, nicht philosophische Anschauungen, sondern der dies alles geringschätzt und, im Glauben festverankert, standhaft und ausdauernd, entschlossen ist, nur daran gläubig festzuhalten, woran die Kirche nach seiner Erkenntnis von alters her allgemein festgehalten hat, alles aber, was nach seiner Feststellung von irgendeiner Einzelperson später in Absonderung oder in direktem Gegensatz zur Gesamtheit der Heiligen als neu und unbekannt eingeführt wird, als nicht zur Religion, sondern vielmehr zu einer Prüfung gehörig ansieht“ (comm. 20,1-2).
Manipulationen der himmlischen Lehre
In diametralem Gegensatz zu dieser Gestalt des catholicissimus stehen all jene, die, wie Vinzenz mit geradezu prophetischen Worten schreibt, „mit der einmal überlieferten und in alter Zeit angenommenen Glaubensregel nicht zufrieden sind, sondern von Tag zu Tag fortwährend nach Neuem suchen und ständig ein Verlangen danach verspüren, zur Religion etwas hinzuzufügen, an ihr etwas zu verändern oder von ihr etwas wegzunehmen: als ob es sich nicht um eine himmlische Lehre handelte, für die es genüge, einmal geoffenbart worden zu sein, sondern um eine irdische Einrichtung, die nur durch ständige Verbesserung, oder vielmehr Kritik, zur Vollkommenheit gelange“ (comm. 20,1-2). Diese Beschreibung klingt doch fast so, als habe es schon in der Spätantike einen „Modernismus ante Modernismum“ gegeben. Mit welch aufklärerischem Habitus jene spätantiken „Modernisten“ auftraten, beschreibt unser Autor ebenfalls sehr anschaulich: „Man höre nur, was einige von ihnen sagen: ‚Kommt, ihr Unverständigen und Unglücklichen, die ihr gemeinhin Katholiken genannt werdet, und lernt den wahren Glauben kennen, den niemand außer uns erkannt hat, der seit vielen Jahrhunderten verborgen war, jetzt aber enthüllt und offengelegt wurde‘“ (comm. 21, 7). „Seit vielen Jahrhunderten verborgen, jetzt aber enthüllt und offengelegt“ – wer denkt da nicht an die neue Zeitrechnung, die sich mittlerweile in der Kirche etabliert zu haben scheint: „vor dem Konzil, nach dem Konzil“? Wenn Vinzenz von dem Verlangen sprach „zur Religion etwas hinzuzufügen, an ihr etwas zu verändern oder von ihr etwas wegzunehmen“, dann ist mit der Trias addere, demere, mutare eigentlich zeitlos das Wesen jeder Häresie beschrieben, die sich letztlich auf eine dieser drei Formen zurückführen ließe. Bekanntlich enthält ja auch die Promulgationsbulle Quo primum des Missale Romanum von 1570 ein entsprechendes Verbot mit dieser dreigliedrigen Formel..."
Vom heiligen Vinzenz von Lerin.