Es macht so ganz den Eindruck, dass trotz des medienpräsenten Wenders-Film der Franziskus-Effekt mehr und mehr verpufft und ausgerechnet in einem Hauptanliegen des Papstes, der Flüchtlingspolitik, sein Gegenspieler, der italienische Innenminister Salvini von immer mehr italienischen Katholiken als neuer Hoffnungsträger in einer ziemlich verfahrenen Situation wahrgenommen wird.
Persönlich denke ich, dass sich geistlicherweise ein bergoglianisches Fanal abzuzeichnen beginnt, auch wenn niemand diesem Pontifikat eine solche Entwicklung wünschen würde. Was öffentlich wenig wahrgenommen wird: Ausgerechnet jener Papst, der sich die Option für die Armen auf seine Fahne geschrieben hat, zerstörte aus intransparenten und aus heutiger Sicht unhaltbaren Gründen jenen jungen blühenden Orden, der ganz zur Gründerspiritualität des
Hl. Franz von Assisi zurückgekehrt war, die
Franziskaner der Immaculata von
P. Stefano Maria Manelli. Dieser Reformorden war namentlich in armen Ländern aktiv, wo traditionelle Orden eher Mühe hatten, Niederlassungen zu gründen oder bestehende Häuser zu halten. So hatte der Orden damit begonnen, von anderen Orden verlassene Häuser wieder zu besiedeln und Tochtergründungen folgen zu lassen.
Man bleibt geschockt und traurig, wie Papst Franziskus gegen jegliches kanonische Recht und entgegen jeder kirchenrechtlichen Praxis, verglichen z.B. mit dem Verfahren gegen häretisierende Frauenorden in den USA, mit den Franziskanern der Immaculata und dessen Leitung umging und die FFI völlig zerschlug, so dass die Gemeinschaft heute nur noch als ein Schatten ihrer selbst dahinvegetiert. Es macht auch betroffen, weil der Orden sich stark mit der Spiritualität eines Hl. Pater Maximilian Kolbe verbunden fühlte, einem der grössten Franziskaner und Heiligen des 20. Jahrhunderts.
Bis heute hält sich der begründete Verdacht, dass der massgebliche Grund der Zerschlagung darin zu finden ist, dass die Ordensleitung das päpstliche Schreiben "Summorum Pontificum" dankbar umzusetzen begann. Obwohl die FFI birituell unterwegs waren, erscheint es, dass schon dieser Schritt zur Integration des "usus antiquor" in das Pfarreileben der Kirche im Sinne Benedikts XVI. nicht in das begoglianische Schema passte, vor allem deshalb nicht, weil genau dieser Orden so erheblichen Zulauf und viele Berufungen hatte. In gewissen Augen konnte es und durfte es deshalb nicht sein.
www.katholisches.info/…/die-zerschlagun…Auch wenn man vorsichtig sein muss mit allzu engen geistlichen "wenn-dann-Folgerungen": die bewusste Zerstörung eines ganzen blühenden Ordenszweiges mit einer Spiritualität, welche exakt die heutigen Zeitübel an der Wurzel anging, in einem unverständlichen und intransparenten Vorgehen, welches der einstigen Zerschlagung des Jesuitenordens vergleichbar ist, so etwas wird der Himmel - in irgendeiner Form - nicht unbeantwortet lassen.
Beten wir für die Kirche und den Mann am Steuer des schlingernden Schiffleins Petri mitten in den Wogen der hochgeschwemmten Missbrauchsskandale!