Eigener Pressesprecher fällt Bischof Huonder in den Rücken

Pressesprecher Giuseppe Gracia distanzierte sich am Montagmittag vor Radio "SRF" von seinem Bischof Vitus Huonder von Chur, der ihm den Lohn bezahlt. Gracia war "schockiert" über einen Nachsatz zu den …Mehr
Pressesprecher Giuseppe Gracia distanzierte sich am Montagmittag vor Radio "SRF" von seinem Bischof Vitus Huonder von Chur, der ihm den Lohn bezahlt. Gracia war "schockiert" über einen Nachsatz zu den biblischen Zitaten.
Huonder hat in einem Vortrag beim Kongress "Freude am Glauben" in Fulda am 31. Juli Textstellen aus dem Alten Testament zitiert. Danach sagte er: "Die beiden zitierten Stellen allein würden genügen, um der Frage der Homosexualität aus der Sicht des Glaubens die rechte Wende zu geben."
Dieser Nachsatz ist für Gracia das Problem. Er sieht das Bistum jetzt in der "Krise". In der "Krisensituation" sei Schadensbegrenzung angezeigt.
Plaisch
TuK
Ja, aber Gott hat die Urteile den Menschen übergeben, will aber dass sie durch die Weisheit gedeckt sind, siehe bei Salomon.
Gott hatte David befohlen, ein Heer und seinen Chef zu vernichten, und David schonte den Chef, und wurde dafür getadelt. Die Todesstrafe ist Ausdruck für Verlust der Gnade.Mehr
TuK
Ja, aber Gott hat die Urteile den Menschen übergeben, will aber dass sie durch die Weisheit gedeckt sind, siehe bei Salomon.

Gott hatte David befohlen, ein Heer und seinen Chef zu vernichten, und David schonte den Chef, und wurde dafür getadelt. Die Todesstrafe ist Ausdruck für Verlust der Gnade.
Plaisch
Der Bischof von Chur deckt seinen Infochef.
Der Bischof sieht die Kritik als Ausdruck der gemeinsamen Sorge um eine bessere Kommunikation und eine stärkere Zusammenarbeit – im Dienst der Verkündigung des Glaubens der Kirche. Darüber hinaus hält der Bischof fest, dass der Medienbeauftragte mit seiner Kritik im Wesentlichen das gesagt hat, was auch der Bischof in seinem Brief vom 12.8.15 bereits …Mehr
Der Bischof von Chur deckt seinen Infochef.

Der Bischof sieht die Kritik als Ausdruck der gemeinsamen Sorge um eine bessere Kommunikation und eine stärkere Zusammenarbeit – im Dienst der Verkündigung des Glaubens der Kirche. Darüber hinaus hält der Bischof fest, dass der Medienbeauftragte mit seiner Kritik im Wesentlichen das gesagt hat, was auch der Bischof in seinem Brief vom 12.8.15 bereits öffentlich thematisierte, etwa in diesem Abschnitt:
“Es war es falsch, bei der Konzeption des Textes und der Einschätzung seiner möglichen Wirkung nur an (…) einen innerkirchlichen Fachdiskurs in Bezug auf die Bischofssynode zu denken. Ich hätte auch die aktuelle gesamtgesellschaftliche Situation präsenter haben müssen, etwa die Gräueltaten des „Islamischen Staates“ oder die Verbrechen anderer Gruppen, die sich auf brutale Weise nicht nur gegen Christen und Andersdenkende richten, sondern auch gegen Homosexuelle.
Tradition und Kontinuität
@Plaisch
Das Problem liegt in der menschlichen Begrenzung, d.h. im Aussprechen ungerechter Urteile
Nein, auch wenn die menschliche Justiz niemals irren würde, so bliebe die Todesstrafe dennoch ein Gräuel. Das Problem liegt darin, wie ich hier schon mehrfach betont habe, dass die Entscheidungsgewalt über Leben und Tod einzig und allein Gott zusteht.
Plaisch
Collar Uri
Ich beziehe mich auf die Aussage von TuK.
Plaisch
Wenn ich mich nicht irre, stützt der heilige Thomas die Todesstrafe.
Das Problem liegt in der menschlichen Begrenzung, d.h. im Aussprechen ungerechter Urteile. Amerika dürfte hier "Schule" sein. Wenn das Urteil vollzogen ist kann man es nicht mehr revidieren.Mehr
Wenn ich mich nicht irre, stützt der heilige Thomas die Todesstrafe.

Das Problem liegt in der menschlichen Begrenzung, d.h. im Aussprechen ungerechter Urteile. Amerika dürfte hier "Schule" sein. Wenn das Urteil vollzogen ist kann man es nicht mehr revidieren.
Tradition und Kontinuität
@ Collar Uri
Wenn es uns nicht zustünde, Homosexualität originär zu beurteilen, warum steht es uns dann zu, deren Bestrafung abzuändern?
Weil das Neue Testament andere Maßstäbe gesetzt hat, die mehr auf Barmherzigkeit beruhen. Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass die Sünde an sich immer gleich schwer wiegt.
Jesaja
@Tradition und Kontinuität
Die Todesstrafe ist ein barbarisches Überbleibsel längst vergangener Zeiten.

Frage mich nur, weshalb Gott dann den Juden so ein barbarisches Zeug angeordnet hat?
Dann muss er der Barbar sein, oder?Mehr
@Tradition und Kontinuität
Die Todesstrafe ist ein barbarisches Überbleibsel längst vergangener Zeiten.


Frage mich nur, weshalb Gott dann den Juden so ein barbarisches Zeug angeordnet hat?
Dann muss er der Barbar sein, oder?
Tradition und Kontinuität
Man kann vieles, was in der Bibel steht nicht eins zu eins auf die heutige Zeit anwenden. Das wollte Bischof Huonder auch nicht. Ich ging ihm darum u zeigen, dass Homosexualität damals aufs schärfste verworfen wurde, und dass es uns nicht zusteht daraus heute quasi einen Normalzustand zu machen. Schon gar nicht der Kirche, denn für diese gelten andere Maßstäbe als für den Staat.
Tradition und Kontinuität
Homosexualität ist schlecht, will sie widernatürlich ist, und nicht weil sie die Ordnung des Staates gefährdet oder auch nicht.
3 weitere Kommentare von Tradition und Kontinuität
Tradition und Kontinuität
Was mich an der Diskussion um die Todesstrafe stört ist dieses modernistische Denken der Situationsbedingtheit ihrer Rechtfertigung. Genau dieses Argument wird auch zur kirchlichen Erlaubnis von Zweitehen oder gar der Befürwortung der Abtreibung angewandt. Die Zulassung der Todesstraf in gewissen Fällen ist eine andere Form von Berücksichtigung der "Lebenswirklichkeit". Wenn etwas prinzipiell nicht …Mehr
Was mich an der Diskussion um die Todesstrafe stört ist dieses modernistische Denken der Situationsbedingtheit ihrer Rechtfertigung. Genau dieses Argument wird auch zur kirchlichen Erlaubnis von Zweitehen oder gar der Befürwortung der Abtreibung angewandt. Die Zulassung der Todesstraf in gewissen Fällen ist eine andere Form von Berücksichtigung der "Lebenswirklichkeit". Wenn etwas prinzipiell nicht gut ist, und die Todesstrafe ist in meinen Augen nicht gut, ist es kategorisch abzulehnen, in allen Fällen, außer es steht Leben gegen Leben (Krieg, Notwehr, Gefahr für das Leben der Mutter bei der Geburt, usw)
Tradition und Kontinuität
Mag sein, dass die Todesstrafe, in Kriegs- und Notstandssituationen nicht ganz abzulehnen ist. Ich will nur sagen, dass ich persönlich ein Problem damit habe. Aber das ist ja dann mein Problem.
Tradition und Kontinuität
Die Todesstrafe ist immer und überall abzulehnen, da es Gott, dem Herrn, allein zusteht, über Leben und Tod zu entscheiden (und selbst das ist schwer genug zu verkraften).
Die Todesstrafe ist ein barbarisches Überbleibsel längst vergangener Zeiten. Kein zivilisierter Staat greift in Friedenszeiten auf die Todesstrafe zurück.
Plaisch
Jesaja
Die Frage nach Entlassung ist in dieser Form ziemlich respektlos. Es steckt noch mehr dahinter.
CrimsonKing
Tatsächlich ergibt sich aus dem Katechismus auch lediglich, dass homosexuell empfindende Menschen nicht ungerecht zurückzusetzen sind. Daraus ergibt sich allerdings nur, dass das homosexuelle Empfinden selbst nicht verurteilt wird. Diese Passage sagt nichts darüber aus, wie mit Menschen umzugehen ist, die ihre Homosexualität ausleben. Die Todesstrafe widerspricht grundsätzlich nicht der Katholischen …Mehr
Tatsächlich ergibt sich aus dem Katechismus auch lediglich, dass homosexuell empfindende Menschen nicht ungerecht zurückzusetzen sind. Daraus ergibt sich allerdings nur, dass das homosexuelle Empfinden selbst nicht verurteilt wird. Diese Passage sagt nichts darüber aus, wie mit Menschen umzugehen ist, die ihre Homosexualität ausleben. Die Todesstrafe widerspricht grundsätzlich nicht der Katholischen Lehre.
Weiterhin legt diese Passage im Katechismus die Vermutung nahe, dass es wohl einerseits ungerechte Zurücksetzungen gibt (die zu unterlassen sind), andererseits aber auch gerechtfertigte Zurücksetzungen geben kann. So ganz ohne weitere Interpretation lässt sich aus dem Katechismus alleine wohl auch nicht herauslesen, wie man diese Passagen zu verstehen hat. Nur ist wohl in der Tat die überwiegende Meinung, dass die Todesstrafe - und wohl auch generell strafrechtliche Verfolgung (auch wenn man das z.B. in Afrika teilweise anders sieht) - eine ungerechte Zurücksetzung darstellen würde, und dass diese nicht nur für homosexuell empfindendende, sondern auch für homosexuell lebende Menschen zu unterbleiben habe.
CrimsonKing
@CollarUri, was wollen Sie jetzt mit dem Katechismus? Wenn die beiden Textstellen ausreichen, dann brauchen Sie den doch nicht mehr.
Ein weiterer Kommentar von CrimsonKing
CrimsonKing
Ach ja, die beiden Textstellen reichen also aus, um Homosexualität aus kirchlicher SIcht zu beurteilen? Dann bleibt der Satz stehen: Schwule sind mit dem Tod zu bestrafen. Fertig, aus die Maus. Keine weiteren Textstellen, keine Interpretation erforderlich, hier steht schon alles drin. Dann wäre die Lehre der Kirche in der Tat: Tötet Schwule!
Jesaja
Weshalb entlässt er den unverschämten Trottel nicht fristlos?
Plaisch
Der Schaden liegt darin, dass niemand mehr von der Gnade und den Seligkeiten spricht. Die Stellungnahme des GV in Zürich uns seines Schirmherrn Schnüriger ist die wahre Katastrophe.
siehe hierMehr
Der Schaden liegt darin, dass niemand mehr von der Gnade und den Seligkeiten spricht. Die Stellungnahme des GV in Zürich uns seines Schirmherrn Schnüriger ist die wahre Katastrophe.

siehe hier
Plaisch
Durchaus. Mit den H ist es so, aber mit vielen anderen auch. Daneben geht das Evangelion vergessen. Jesus und der heilige Paulus reden von Opfer und Verleugnung der Welt.
Heute wird aber das Kreuz verdrängt.
Heilige Helene, bitte für uns!
Melchiades
Nur als Gedanke. Könnte es sein, dass auch wir des öfteren aus eine Mücke einen Elefanten machen und dabei das Wesendliche aus den Augen verlieren ?