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Pater Rupert Mayer vor 25 Jahren selig gesprochen. by muisire on Jul 23, 2012Mehr
Pater Rupert Mayer vor 25 Jahren selig gesprochen.
by muisire on Jul 23, 2012
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Pater Rupert Mayer 1876 - 1945
Rupert Mayer erblickte am 23. Januar 1876 in Stuttgart als zweites von fünf Kindern der Kaufmannsfamilie Rupert und Emilie Karoline Mayer, geborene Wehrle, das Licht der Welt.
Das Elternhaus ermöglichte ihm eine gute Ausbildung und förderte seine Interessen am Geigenspiel und Reiten. Viel Wert legten die Eltern auch auf die religiöese Erziehung ihrer Kinder. So fand …Mehr
Pater Rupert Mayer 1876 - 1945
Rupert Mayer erblickte am 23. Januar 1876 in Stuttgart als zweites von fünf Kindern der Kaufmannsfamilie Rupert und Emilie Karoline Mayer, geborene Wehrle, das Licht der Welt.
Das Elternhaus ermöglichte ihm eine gute Ausbildung und förderte seine Interessen am Geigenspiel und Reiten. Viel Wert legten die Eltern auch auf die religiöese Erziehung ihrer Kinder. So fand Rupert Mayer in der Stuttgarter Innenstadtpfarrei St. Eberhard (der heutigen Konkathedrale) als Ministrant seine kirchliche Heimat. Hier wurde der Grundstein für sein späteres Leben aus dem Glauben heraus gelegt.
Sein Abitur machte er 1894 in Ravensburg. Er studierte Theologie, zunächst in Freiburg (Schweiz), später in München und schließlich auch in Tübingen, wo er 1898 seine Abschlussprüfung ablegte. Am 2. Mai 1899 wurde er in Rottenburg am Neckar von Bischof Paul Wilhelm von Keppler zum Priester geweiht. Es folgte ab dem 10. Juni 1899 das Vikariat in Spaichingen.
Dort engagierte er sich neben Predigt und Religionsunterricht stark im sozialen Bereich und setzte sich für den armen Teil der Bevölkerung ein. Dass Mayer an Weihnachten jedem Ministranten eine Pelzkappe gekauft hat, ist den Spaichingern bis heute in Erinnerung geblieben.
Da Mayer den Wunsch hegte, in den Jesuitenorden einzutreten, wurde er im August 1900 vom Bischof beurlaubt. Zu dieser Zeit galt das sogenannte "Jesuitengesetz", das Niederlassungen des Jesuitenordens im Deutschen Kaiserreich untersagte. So kam es, dass Rupert Maier sein Noviziat am 1. Oktober 1900 bei den Jesuiten im österreichischen Feldkirch begann. Das Studium der Philosophie führte ihn 1901 bis 1904 nach Valkenburg in den Niederlanden, in die er (nach einem Jahr als Assistent des Novizen in Tisis im österreichischen Vorarlberg) 1905 bis 1906 zum Abschluss seiner Prüfungszeit nach Wijnandsrade zurückkehrte. Anschließend war er in den Niederlanden, Österreich, der Schweiz und im Deutschen Reich als Volksmissionar tätig, bevor er am 2. Februar 1911 die letzten Ordensgelübde der Jesuiten ablegte.
Vom Jesuitenorden wurde Rupert Mayer ab 1912 in München als Seelsorger für die Zuwanderer eingesetzt. Er gehörte zu den Gründern der "Schwestern von der Heiligen Familie" und wirkte für diese Schwesterngemeinschaft als Spiritual.
Mit Ausbruch des 1. Weltkriegs 1914 meldete sich Rupert Mayer freiwillig zum Militär. Als Feldgeistlicher und Divisionspfarrer scheute er keine Gefahren, um den Soldaten als Seelsorger nahe zu sein. Dies forderte ein großes Opfer von ihm: am 30. Dezember 1916 wurde er am linken Bein verletzt. Die Verwundung war so schwer, dass 1917 die Amputation notwendig wurde und er seither eine Beinprothese benötigte.
Die Genesung zog sich nur langsam und qualvoll dahin. Aber Rupert Mayer entwickelte in dieser Zeit große Zähigkeit und Durchhaltevermögen, so dass er nach Kriegsende 1921 wieder als Seelsorger in München mit dem gleichen Elan um finanzielle Unterstützung für die Armen kämpfte.
Schon vor der Machtergreifung der Nationalsozialisten hatte Rupert Mayer ein waches Auge für die heraufziehende Bedrohung und scheute dabei den Konflikt nicht. Ab 1933 griff er in seinen Predigten und Vorträgen das NS-Regime immer wieder an. Bei einer seiner Reden wurde Rupert Mayer im Februar 1935 in München gewaltsam aus dem Saal entfernt. Nach mehreren Vorfällen, bei denen er seine gegnerische Haltung gegenüber den Nationalsozialisten äußerte, erhielt er 1936 eine "ernste Verwarnung" der Münchner Staatsanwaltschaft. Im April 1937 erfolgte ein von der Gestapo-Zentrale in Berlin ausgesprochenes "Redeverbot für das gesamte Reichsgebiet". Davon ließ sich der Jesuit aber nicht mundtot machen.
Die Missachtung des Redeverbots führte zu seiner ersten Verhaftung im Juni 1937. Durch den Einsatz der Oberen im Jesuitenorden und die Kirchenbehörde blieb Rupert Mayer jedoch vom Antritt der Strafe in Höhe von sechs Monaten Gefängnis verschont. Er nahm seine Arbeit als Seelsorger wieder auf, verzichtete zunächst aber auf das Predigen.
Als Rupert Mayer mit Erlaubnis seiner Ordensleitung im Januar 1938 wieder vor seiner Gemeinde predigte, wurde er erneut verhaftet und bis zum 3. Mai 1938 in der Strafvollzugsanstalt Landsberg inhaftiert. Seine Freilassung war an die Auflage geknüpft, dass er sich in Zukunft an das verhängte Predigtverbot zu halten habe. Dadurch war er gezwungen, sich allein der Seelsorge der einzelnen Gemeindemitglieder zu widmen.
Am 15. September 1938 legte Rupert Mayer sein feierliches Professgelübte in der Kreuzkapelle in St. Michael in München ab. In dieser Zeit kam es zu Begegnungen mit dem aus der Diözese vertriebenen Rottenburger Bischof Joannes Baptista Sproll. Sproll schätzte Rupert Mayer als Ratgeber. Beide bleiben auch weiterhin über Boten in Kontakt.
Die dritte Verhaftung Rupert Mayers erfolgte im November 1939. Die Gestapo befahl seine Inhaftierung und später die Überführung in das KZ Sachsenhausen-Orienburg: Der Seelsorger weigerte sich, das Beichtgeheimnis zu brechen und Informationen an die Gestapo weiterzugeben. Aus dieser Zeit ist ein Gebet überliefert, das Rupert Mayer geschenkt bekam und für ihn sehr wichtig wurde.
Bis August 1940 saß Rupert Mayer in Einzelhaft. Um zu verhindern, dass er dort als Märtyrer im KZ starb, entschied man sich, seine Haft in kirchlicher Isolation im Kloster Ettal fortzusetzen. Die kommenden Jahre bis 1945 musste Rupert Mayer dort in Untätigkeit verbringen. Ein Umstand, der ihm persönlich schwer zu schaffen machte.
Mit dem Einmarsch der Amerikaner am 6. Mai 1945 in Ettal kam Rupert Mayer frei und konnte nach München zurückkehren. Dort ging er stark geschwächt wieder seiner Arbeit nach: er predigte, übernahm seelsorgerische Tätigkeiten und spendete Menschen das Bußsakrament. Im September 1945 sah sich Mayer selbst jedoch am Ende seiner Kräfte, bat um Entbindung von seinen Aufgaben und begann sich von seinen Mitbrüdern zu verabschieden.
Seine letzte Messe hielt Rupert Mayer am 1. November 1945. Während der Predigt erlitt er einen Schlaganfall. Es heißt, dass er wegen seiner Beinprothese aufrecht stehen geblieben sei. Wenig später starb er im Krankenhaus Josefinum in München.
Am 4. November 1945 fand Mayers Beisetzung auf dem Ordensfriedhof der Jesuiten in Pullach bei München statt. Seine sterblichen Überreste wurden 1948 in die Unterkirche des Bürgersaals in München überführt.
Am 3. Mai 1987 wurde Rupert Mayer von Papst Johannes Paul II im Münchner Olympiastadion selig gesprochen. Interesse und Verehrung für den aus Stuttgart stammenden Jesuiten und Widerstandskämpfer sind bis heute ungebrochen. Seine Seligsprechung jährt sich 2012 zum 25. Mal.
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✍️ Special Photo Exhibition they had on Bl. Father Rupert Mayer, in Stuttgart, 2011: Stuttgart: Blessed Rupert Mayer Exhibition
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Mit der Seligsprechung habe die Verehrung des Apostel Münchens „das kirchliche Siegel“ erhalten. Der frühere Erzbischof von München und Freising würdigte P. Rupert Mayer als unerschrockenen Glaubensverkünder, der in der Zeit des Nationalsozialismus unter Einsatz seines Lebens für die Freiheit der Kirche gekämpft hat. Außerdem sei der Selige ein Apostel der Caritas gewesen. „Wir haben gar keine …Mehr
Mit der Seligsprechung habe die Verehrung des Apostel Münchens „das kirchliche Siegel“ erhalten. Der frühere Erzbischof von München und Freising würdigte P. Rupert Mayer als unerschrockenen Glaubensverkünder, der in der Zeit des Nationalsozialismus unter Einsatz seines Lebens für die Freiheit der Kirche gekämpft hat. Außerdem sei der Selige ein Apostel der Caritas gewesen. „Wir haben gar keine Ahnung, wie viele Menschen von der Liebestätigkeit von Pater Rupert Mayer erreicht wurden“, so Wetter. Sein Wirken sei schon zu Lebzeiten über München hinaus bekannt gewesen. So hätten ihm seine Eltern in der Pfalz bereits als Kind von P. Rupert Mayer erzählt. Das habe ihn später dann auch veranlasst, seine erste Messe als Neupriester auf deutschem Boden in der Münchner Bürgersaalkirche zu feiern, wo sich das Grab des Seligen befindet, erzählt Wetter. Der Bischof rief die Gläubigen auf, wie P. Rupert Mayer Zeugnis für den Glauben zu geben. Das wäre der Wunsch des Seligen und wichtiger als eine Heiligsprechung.
Bis heute pilgern zahlreiche Gläubige an das Grab von P. Rupert Mayer in der Unterkirche des Münchner Bürgersaals. Zum Jahrestag der Seligsprechung feiert Kardinal Reinhard Marx heute Mittag einen Festgottesdienst in der Bürgersaalkirche. In der Heimatdiözese des Seligen, Rottenburg-Stuttgart, zelebriert Bischof Gebhard Fürst am Sonntag in der Spaichinger Stadtpfarrkirche ein Pontifikalamt. Rupert Mayer hatte dort seine Kaplanszeit verbracht. (ph)
P. Rupert Mayer
Gedenken im Erzbistum München und Freising
www.muenchner-kirchenradio.de/…/pater-rupert-ma…
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Blessed Father Rupert Mayer (23 January 1876 -- 1 November 1945) was a Jesuit priest and a leading figure of the Catholic Widerstand (resistance) in the Third Reich in Munich. In 1987 he was beatified by Pope John Paul II.
Born in Stuttgart, Rupert Mayer studied philosophy and theology in Freiburg Switzerland, Munich and Tübingen. In 1899, he was ordained a priest and joined the Society of Jesus …Mehr
Blessed Father Rupert Mayer (23 January 1876 -- 1 November 1945) was a Jesuit priest and a leading figure of the Catholic Widerstand (resistance) in the Third Reich in Munich. In 1987 he was beatified by Pope John Paul II.

Born in Stuttgart, Rupert Mayer studied philosophy and theology in Freiburg Switzerland, Munich and Tübingen. In 1899, he was ordained a priest and joined the Society of Jesus in Feldkirch, Vorarlberg, Austria (then Austria-Hungary) in 1900. From 1906, he moved about Germany, Switzerland, and the Netherlands as a People's Commissioner. From 1914, he was a chaplain at the front in the First World War. In 1916, he lost his left leg after it was injured in a grenade attack. He was the first chaplain to win the Iron Cross. He worked managing a clerical retreat, as a preacher, and as of 1921 as a leader of the Marian Congregation in Munich. In 1937, he found himself in "protective custody" for six months, and for seven months after that, he was in Sachsenhausen concentration camp. He was released from there on the condition of a broad ban on preaching. Until the liberation by the US forces in May 1945, he lived Ettal Abbey. An American Officer returned him to Munich, where he received a hero's welcome.

He died on his feet on 1 November 1945 of a stroke, while he was celebrating Mass, in Munich, facing the congregation. His last, joyous, words were "THE LORD! THE LORD! THE LORD!"

Accompanied by thousands of mourners, Rupert Mayer was first buried at the Jesuitenfriedhof (Jesuit Cemetery) in Pullach. Due to the steady stream of pilgrims, his remains were moved to Munich in 1948 and were reburied in the Unterkirche (crypt) of the Bürgersaalkirche, where his continued popularity as a Bavarian hero and intercessor is documented.