„Der Zölibat ist ein Charisma, das man anerkennen, bewahren und erziehen muss“. - Leo XIV in einer Ansprache an Seminaristen, die aufgrund ihres Ortes (Largo Johannes Paul II. im Vatikan) noch ergreifender ist.
Nun, die Verbindung von Charisma und Zölibat geht halt nicht in alle Herzen, Hirne und Hoden hinein, damit muss sich ein dem Glauben und Tradition der Katholischen Kirche Stehender abfinden. Mir genügt das, was das Neue Testament als Rechtfertigung für den Zölibat ua ausführt:
Die Familie verlassen: „Und jeder, der um meines Namens willen Häuser oder Brüder oder Schwestern oder Vater oder Mutter oder Kinder oder Äcker verlassen hat, wird dafür das Hundertfache erhalten und das ewige Leben erben.“ (Mt 19,29)
Freiheit für den Dienst: „Bist du an eine Frau gebunden, suche dich nicht zu lösen; bist du ohne Frau, dann suche keine! Heiratest du aber, so sündigst du nicht; und heiratet eine Jungfrau, sündigt auch sie nicht. Freilich werden solche Leute Bedrängnis erfahren in ihrem irdischen Dasein; ich aber möchte sie euch ersparen. […] Der Unverheiratete sorgt sich um die Sache des Herrn; er will dem Herrn gefallen. Der Verheiratete sorgt sich um die Dinge der Welt; er will seiner Frau gefallen.“ (1 Kor 7,27-33)
Zölibat für das Königreich: „Jesus sagte zu ihnen: Nicht alle können dieses Wort erfassen, sondern nur die, denen es gegeben ist. Denn manche sind von Geburt an zur Ehe unfähig, manche sind von den Menschen dazu gemacht und manche haben sich selbst dazu gemacht – um des Himmelreiches willen. Wer es erfassen kann, der erfasse es.“ (Mt 19,11-12) Die Betonung liegt hier auf der besonderen Natur des Zölibats, für den nicht alle Männer geeignet sind, der aber dennoch dem „Königreich Gottes“ Ehre erweist und für ihn besteht.
Schon in diesem Kontext ergibt sich die Bedeutung der Ehelosigkeit für Priester und andere Geistliche. Sie ist Ausdruck von Charisma, da sie eine bewusste Entscheidung für ein Leben im Dienst Gottes und der Kirche und Zeichen der Hingabe und Nachfolge Christi impliziert.
Mögen Ungläubige, und vor allem die Feinde der Katholischen Kirche - mit oder ohne Schurz - noch so über den Zölibat abwertend empfinden und als Zwang diskutieren; es ist bedeutungslos und zeugt vielmehr von charismatischem Gegenteil, nämlich, sich in den Vordergrund zu drängen, seine Macht auszuspielen, sich herablassend zu verhalten. Einfach nicht beachten.