Jesus Christus hatte nur Männer als Apostel, dass heißt, als erste Priester berufen.
Deutlich wird das an verschiedenen Stellen der Evangelien:
Jesus beruft selber namentlich seine 12 Apostel (Mt 10,2f; Mk 3,16f; Lk 6,14f). In keiner der Listen taucht eine Frau auf.
Beim letzten Abendmahl, als Jesus offiziell die Apostel als Priester eingesetzt hat, waren nur die 12 Apostel versammelt. Wieder war keine einzige Frau dabei – nicht einmal seine Mutter Maria (Mt 26,20f; Mk 14,17f; Lk 22,14f).
Auch bei der Einsetzung der hl. Beichte (Sündenvergebung) am Ostermorgen waren nur die Apostel anwesend (Joh 20,29f)
Ebenso in Mt 18,18, als Jesus den Aposteln die Binde- und Lösegewalt übergibt.“
Erster Einwand: Jesus hat nur deswegen keine Frauen als Priesterinnen berufen, weil das in der damaligen Zeit einfach noch undenkbar war. Heute hätte er sicher auch Apostelinnen.
Dieses Argument ist einfach falsch. Die Evangelien sind voll von Beispielen, in denen Jesus keine Rücksicht auf die damaligen Bräuche nimmt, sondern sich über sie hinwegsetzt:
Er isst und trinkt mit Sündern und Zöllnern (z.B. Mk 2,16). Undenkbar für die Juden!
Einen von ihnen beruft er sogar zum Apostel (Matthäus; vgl. Mt 9,9. Das war für die Juden vielleicht noch anstößiger als wenn er eine fromme Frau als Apostel berufen hätte ...).
Er bricht laufend die Bestimmungen der Pharisäer zum Sabbat, indem er genau an diesem Tag heilt (z.B. Mk 3,1f).
Er hält sich nicht an die üblichen Reinigungsvorschriften (Mk 7,2f).
Er korrigiert eigenmächtig die Interpretation des AT durch die Schriftgelehrten („...Die Alten haben euch gesagt ... Ich aber sage euch ...“ z.B. Mt 5,21).
Er mutet seinen Zuhörern zu, sie müssten sein eigenes Fleisch essen. Als ihn deswegen viele verlassen, nimmt er nichts zurück, sondern riskiert sogar, dass auch die Apostel gehen. „Wollt nicht auch ihr gehen?“ (Joh 6,67).
Er begeht in den Augen der Juden das größte Verbrechen (Blasphemie!), indem er sich selbst als Gottes Sohn ausgibt – und wird dafür hingerichtet (z.B. Lk 22,70f).
Jesus hat niemals die Auseinandersetzung gescheut, wenn es darum ging, seine Sendung zu erfüllen. Man könnte fast sagen, das Evangelium ist eine einzige Aneinanderreihung von Situationen, in denen sich Jesus gegen den herrschenden Trend seiner Zeit stellt. Warum hätte er nicht auch Apostelinnen berufen sollen, wenn er es wirklich gewollt hätte? Hinzu kommt, dass sich Jesus gerade auch im Umgang mit Frauen über die herrschenden Sitten hinweggesetzt hat:
Jesus ließ sich von der stadtbekannten Sünderin die Füße waschen und salben (vgl. Lk 7,37f). Undenkbar für einen damaligen Rabbi.
Er ließ sich auf ein langes Gespräch mit einer Samariterin am Jakobsbrunnen ein (Joh 4), obwohl fromme Juden nicht einmal mit männlichen Samaritern redeten (weil sie ihnen als Heiden galten). Selbst die Apostel reagierten verständnislos (Joh 4,27).
Nach seiner Auferstehung erschien Jesus zuerst den Frauen und erst später seinen Aposteln (Mk 16,9/Joh 20/Lk 24/Mt 28).
Lukas erwähnt ausdrücklich, dass Jesus während seinem öffentlichen Wirken neben den 12 Aposteln von mehreren Frauen begleitet wurde (Lk 8,1f).
Wenn Jesus also in seiner Kirchen Priesterinnen hätte haben wollen, dann hätte er sie von Anfang an dazu berufen. Aber er hat es nicht gewollt. Und die Kirche ist dieser Entscheidung Jesu von Beginn an treu geblieben.
Zur Einsetzung eines rein männlichen Priestertums
Papst Benedikt XVI.
„Der Herr hat der Kirche eine Gestalt gegeben mit den Zwölfen – und in deren Nachfolge dann mit den Bischöfen und den Presbytern, den Priestern. Diese Gestalt der Kirche haben nicht wir gemacht, sondern sie ist von Ihm her konstitutiv. Dem zu folgen ist ein Akt des Gehorsams“ (Benedikt XVI., Seewald: „Licht der Welt“).