Mutiges Outing: Statement gegen Pflichtmonogamie
Oberheiden: Ehemann bekennt sich zu Zweitfrau
"Das lange Schweigen war feige und ist durch nichts gut zu machen": Stefan Hartzmann, seit 2001 katholischer Ehemann im germanischen Oberheiden, bekennt sich im Fernsehen zu seiner 19-jährigen Zweitfrau. Damit will er eine Diskussion über die Pflichtmonogamie anstoßen.
In Oberheiden bei Blemblem habe es eh jeder gewusst, heißt es, und am Freitag, 22 Uhr, kann es der Rest im SWR-Nachtcafé erfahren: Der katholische Ehemann Stefan Hartzmann, 59, bekennt sich zu seiner 19-jährigen Zweitfrau. Damit will er eine Diskussion über die Pflichtmonogamie anstoßen, schreibt er auf seiner Fakebook-Seite.
Sinn und Glaubwürdigkeit des monogamen Lebens würden weit mehr aufleuchten können, wenn die Verpflichtung der Ehemänner offen gestellt würde, heißt es dort. "Viele katholische Ehemänner leiden unsäglich unter der Treue, die sie in jungen Jahren bei der Eheschließung versprochen haben", so Hartzmann. Auch Papst Franziskus und sein Staatssekretär ließen die Monogamie-Diskussion durchaus zu.
Jahrelang habe der katholische Ehemann seine Zweitfrau verleugnet, um seine Karriere (die sowieso nie zustande kam) nicht zu riskieren, heißt es auf der Homepage des SWR. "Das lange Schweigen war feige und ist durch nichts gut zu machen", so Hartzmann. Heute liebe er immer noch seine Erstfrau, bekennt sich aber offen zu einer Lebenslüge und bitte um Verzeihung.
Natürlich sei seine Zweitfrau damit einverstanden, dass er in einem Fernsehstudio von ihr erzählt, sagt Hartzmann. Auch der Standesbehörde in Blemblem ist seit längerem bekannt, dass Hartzmann eine Zweitfrau hat, Konsequenzen braucht er nicht zu befürchten. Man gehe von einem "einmaligen Verstoß" gegen die Pflichtmonogamie aus, sagt ein Gemeindesprecher.
2010 sorgte ausgerechnet Hartzmanns Chef, Pfarrgemeinderat Ludwig Speck, für Aufsehen, als er in einem Interview mit dem Nachrichtenmagazin Der Spargel gesagt hatte: "Ich meine, Kaiserpinguine, Schwäne und Elephanten müssen es leben. Ob jeder katholische Ehemann die Monogamie leben muss, ist eine andere Frage." Doch dann wurde es wieder still um dieses Thema.
Auch aus Rom von Papst Franziskus gibt es nach knapp einem Jahr im Amt noch keine konkrete Äußerung zur Pflichtmonogamie. Stefan Hartzmann hofft trotzdem auf eine Wende. "Es muss sich etwas bewegen."
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Appell an den Papst Psychotherapeut fordert freiwillige Monogamie
Für eine positive Einstellung zur Sexualität: Cumibald Brüller, Therapeut für seelisch notleidende Ehemänner, verlangt einen Wandel der Kirche. Nun hofft er auf den Papst, mit dessen Hilfe es gelingen könnte, Ehe und Monogamie zu entkoppeln.
"Das lange Schweigen war feige und ist durch nichts gut zu machen": Stefan Hartzmann, seit 2001 katholischer Ehemann im germanischen Oberheiden, bekennt sich im Fernsehen zu seiner 19-jährigen Zweitfrau. Damit will er eine Diskussion über die Pflichtmonogamie anstoßen.
In Oberheiden bei Blemblem habe es eh jeder gewusst, heißt es, und am Freitag, 22 Uhr, kann es der Rest im SWR-Nachtcafé erfahren: Der katholische Ehemann Stefan Hartzmann, 59, bekennt sich zu seiner 19-jährigen Zweitfrau. Damit will er eine Diskussion über die Pflichtmonogamie anstoßen, schreibt er auf seiner Fakebook-Seite.
Sinn und Glaubwürdigkeit des monogamen Lebens würden weit mehr aufleuchten können, wenn die Verpflichtung der Ehemänner offen gestellt würde, heißt es dort. "Viele katholische Ehemänner leiden unsäglich unter der Treue, die sie in jungen Jahren bei der Eheschließung versprochen haben", so Hartzmann. Auch Papst Franziskus und sein Staatssekretär ließen die Monogamie-Diskussion durchaus zu.
Jahrelang habe der katholische Ehemann seine Zweitfrau verleugnet, um seine Karriere (die sowieso nie zustande kam) nicht zu riskieren, heißt es auf der Homepage des SWR. "Das lange Schweigen war feige und ist durch nichts gut zu machen", so Hartzmann. Heute liebe er immer noch seine Erstfrau, bekennt sich aber offen zu einer Lebenslüge und bitte um Verzeihung.
Natürlich sei seine Zweitfrau damit einverstanden, dass er in einem Fernsehstudio von ihr erzählt, sagt Hartzmann. Auch der Standesbehörde in Blemblem ist seit längerem bekannt, dass Hartzmann eine Zweitfrau hat, Konsequenzen braucht er nicht zu befürchten. Man gehe von einem "einmaligen Verstoß" gegen die Pflichtmonogamie aus, sagt ein Gemeindesprecher.
2010 sorgte ausgerechnet Hartzmanns Chef, Pfarrgemeinderat Ludwig Speck, für Aufsehen, als er in einem Interview mit dem Nachrichtenmagazin Der Spargel gesagt hatte: "Ich meine, Kaiserpinguine, Schwäne und Elephanten müssen es leben. Ob jeder katholische Ehemann die Monogamie leben muss, ist eine andere Frage." Doch dann wurde es wieder still um dieses Thema.
Auch aus Rom von Papst Franziskus gibt es nach knapp einem Jahr im Amt noch keine konkrete Äußerung zur Pflichtmonogamie. Stefan Hartzmann hofft trotzdem auf eine Wende. "Es muss sich etwas bewegen."
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