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Vatikan-Mitarbeiter schlagen Alarm wegen der Finanzen des Heiligen Stuhls

Die Associazione Dipendenti Laici Vaticani (ADLV), eine gewerkschaftsähnliche Vereinigung, die die Laienangestellten des Vatikans vertritt, hat in einer Erklärung vom 3. Dezember den Optimismus im Zusammenhang mit dem jüngsten Finanzbericht des Vatikans in Frage gestellt.

Letzte Woche gab der Vatikan einen Haushaltsüberschuss von 1,6 Millionen Euro bekannt, sein erstes positives Ergebnis nach Jahren der Defizite - eine Entwicklung, die als Zeichen des Fortschritts dargestellt wurde.

Die ADLV argumentiert jedoch, dass die veröffentlichten Informationen unvollständig und unzureichend sind.

Die Mitarbeiter sagen, dass sie es vorziehen würden, wenn der Vatikan regelmäßig vollständige, beglaubigte Budgets - sowohl Prognosen als auch endgültige - zusammen mit detaillierten Unterlagen veröffentlichen würde, anstatt sich auf visuell ansprechende Folienpräsentationen zu verlassen, denen es an der für eine ernsthafte Bewertung erforderlichen Tiefe fehlt.

Wie die ADLV feststellt, ist es schwierig, an eine echte finanzielle Erholung zu glauben, wenn wesentliche Daten immer noch fehlen.

Überschuss durch Spenden und Marktgewinne getrieben

Nach Ansicht des Verbandes ist der Überschuss nicht das Ergebnis von Strukturreformen oder einer verbesserten internen Verwaltung. Stattdessen wurde er größtenteils durch erhöhte externe Spenden und eine außergewöhnlich günstige Entwicklung des Finanzmarktes in den letzten zwei Jahren erzielt.

Selbst Beamte des Vatikans haben eingeräumt, dass die Marktgewinne eine unverhältnismäßig große Rolle gespielt haben. Infolgedessen befürchten die Mitarbeiter, dass das zugrunde liegende strukturelle Defizit ungelöst bleibt.

Der Anteil der Immobilienverwaltung an den intern erwirtschafteten Einnahmen des Vatikans beläuft sich inzwischen auf etwa 50 % und ist um 6,1 Mio. € gestiegen, aber die Instandhaltungskosten sind mit 11 Mio. € noch stärker gestiegen.

Vatikan muss die Belegschaft rationalisieren

Eine weitere große Sorge ist der Anstieg der Personalkosten.

Die Angestellten verlangen Klarheit darüber, ob dieser Anstieg mit höheren Gehältern für Manager und Führungskräfte zusammenhängt.

Die meisten Angestellten des Vatikans, so stellt die ADLV fest, haben die durch die stetig steigenden Preise verlorene Kaufkraft nicht wiedererlangt. Die Gehälter wurden seit 2008 praktisch eingefroren, die versprochene zweijährige Gehaltserhöhung wurde nicht wieder eingeführt, und der wahre Zustand des vatikanischen Pensionsfonds bleibt unbekannt.

Die ADLV besteht darauf, dass der Heilige Stuhl eine gründliche Überprüfung der Personalstrukturen, der Aufgabenbereiche und der Einstellungspraktiken vornehmen muss, wie es die neue Allgemeine Ordnung der Römischen Kurie verlangt.

Realistische Beobachter argumentieren, dass der Vatikan letztlich seinen Personalbestand straffen muss, um finanzielle Nachhaltigkeit zu erreichen.

AI-Übersetzung
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Katja Metzger shares this

Der Verband der vatikanischen Laienangestellten (ADLV) reagierte skeptisch auf den kürzlich veröffentlichten Finanzbericht des Heiligen Stuhls. In einer Erklärung hieß es, viele Mitarbeiter hätten die Nachricht „mit Skepsis“ aufgenommen. Die ADLV forderte die Veröffentlichung des vollständigen Haushaltsplans mit allen Posten und den dazugehörigen erläuternden bzw. beglaubigenden Unterlagen. Stattdessen habe der Vatikan lediglich „optisch ansprechende Folien“ bereitgestellt, die jedoch für eine gründlichere Prüfung nicht ausreichten.

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Der veröffentlichte Finanzbericht des Vatikans zeigt offiziell: Das Haushaltsdefizit wurde halbiert, die Einnahmen sind gestiegen und ein kleiner Überschuss wurde verzeichnet. ABER: Gleichzeitig steigen die Kosten weiter, und die operativen Einnahmen decken den Haushalt nicht vollständig.
Ein großer Teil der Einnahmen stammt aus nicht wiederkehrenden Spenden oder einmaligen realisierten Anlagegewinnen.
Es existiert kein vollständiger und verlässlicher Überblick über das Vermögen des Vatikans, seine Einnahmequellen oder die Definition bzw. Berechnung von „Gewinn“.
Personen mit Kenntnis der APSA (der Vermögensverwaltung des Heiligen Stuhls) weisen darauf hin, dass die tatsächliche finanzielle Lage schwer einzuschätzen ist.
Die Erfassung und Nachverfolgung von Investitionen, Vermögenswerten, Besitzverhältnissen und Erträgen verschiedener vatikanischer Institutionen gilt als chaotisch und unklar.
Der neue Papst kennt die Finanzreformen und Skandale der letzten Jahre vermutlich nur am Rande und dürfte wenig Einblick in die komplexen finanziellen Strukturen der Kurie haben.

Boni

Deus providebit.

Den Personalbestand straffen? Da könnte man doch gleich mal mit der falschen (massonischen) Spitze anfangen und dann mit Tucho und den übrigen weitermachen.