Tausende Priester und Ordensleute weltweit gaben auf - das stimmt - nur: jeder einzelne, hatte Christus ewige Treue geschworen und sich lang vor dem Altar niedergeworfen. Zu diesem "Ja" gehörte nicht die Einschränkung, dass dies nur gelte bis zu einem "toleranteren" Papst. Jeder einzelne hat seine eigene Berufung verleugnet. Das kann man keinem Papst zuschieben. Bei vielen war längst vorher manches faul.

Eine nette Erinnerung mit Zigeunermusik: ich lebte in einem Seminar und absolvierte dort eine Ausbildung. Wir waren Frauen zwischen 21 und 30 Jahren. Nach bestandenem Examen lud unsere Seminar-Leiterin uns in ein Lokal ein, um ein bisschen zu feiern. Zu ihrem Schrecken waren dort 3 Zigeuner mit ihrer Musik zugange. Wir tranken unser Gläschen Wein, sie kamen an unsere Tische, knieten mit der Violine vor uns nieder und spielten dahinschmelzende Melodien. Es war wunderschön. Unsere Seminarleiterin (eine wunderbare und kluge Person - Gott hab' sie selig!) fürchtete jedoch um unser Seelenheil. Wir lachten uns fast kaputt, doch wir mussten mit ihr das Lokal verlassen. - Das waren noch Zeiten!

Ohne Tradition können wir gar nicht katholisch sein, denn seit 2000 Jahren verkünden wir das, was Christus selbst gelernt, gelebt und uns aufgetragen hat. - Es gab natürlich immer Katholiken, die machten Traditionen wie Umzüge, Prozessionen und dergleichen aus reiner Nostalgie, nur um dabei zu sein und weil sie schön gekleidet als Schützen bei der Prozession mit der Fahne voranmarschieren können usw. Das kann abschrecken. Ich denke an solche Person, die kaugummischmatzend vor dem Allerheiligsten daherzog und beleidigt war, als ich sie daraufhin ansprach. - Doch Gutes ausradieren, weil es Auswüchse gibt, wäre fatal, denn danach kommt "nichts mehr". Da sollte man besser vorgehen wie im Gleichnis mit dem Weinstock: den Rebstock veredeln!

Eine Frau, die den katholischen Glauben von Herzen leben und ihn dabei weitergeben will, hat dazu unzählige Möglichkeiten: als Ehefrau, als Mutter, als Lehrerin/Erzieherin; als Ärztin, Rechtsanwältin usw. In fast jedem Beruf kann man als Christ Zeugnis ablegen durch Ehrlichkeit; Freundlichkeit; Fleiß und zu passender Zeit durch ein Glaubenszeugnis. Die Kirche selbst bietet vielerlei Möglichkeiten, seelsorglich tätig zu sein, ganz dicht an den Menschen. Ich kenne das persönlich sehr genau! - Die Ordensgemeinschaften in vielerlei Ausprägungen bieten ein weites Feld. - Die sogenannte Geschlechtergerechtigkeit ist eine lächerliche Forderung. Sr. Philippa Rath selbst hat aufgrund ihrer Ausbildung und Fähigkeiten reichlich Möglichkeit, sich einzubringen. - Der Priester aber, der der Gemeinde vorsteht und die Sakramente spendet, tut es als Mann, weil Christus Mensch geworden ist als Mann. Christus hat weder seine Mutter noch eine andere Frau in den engen Dienst der Apostel genommen, sondern nur Männer. Und kein Mensch der Erde hat das Recht, diese Würde einzufordern, weder mit Geschrei nach Geschlechtergerechtigkeit noch mit Intelligenz. Wir alle aber sind vom Herrn eingeladen, ihm dankbar und in Demut nachzufolgen. Diese Demut kennt Sr. Philippa Rath offenbar gar nicht.

In den 2000 Jahren konnte die Kirche mit der Tradition leben; sie hat Verfolgungen durchgestanden; Schismen überlebt; Völker, die nicht lesen und schreiben konnten, haben zu Christus gefunden; Völker, wo kaum jemand das Latein verstand, kannten reichlich Gebete und den Katechismus. -
Heute haben wir viele Studierte und das World Wide Web, doch das Glaubenswissen liegt vielfach in Wehen; das Beten scheint 'überflüssig'; dass Christus leibhaft zu uns kommt in der Eucharistie, halten viele für Unsinn - denken nicht einmal daran, feiern aber Erstkommunion). Die Gottesfurcht liegt in unseren westlichen Gefilden am Boden. Interessant sind "Sex and Crime" , Geschlechtsumwandlungen und die Angst vor dem Zusammenbruch des Globus. - Und da kommt Bischof Overbeck daher mit dem Wunsch radikalster Kirchenreformen. Dann man "Gute Nacht!"