Eugenia-Sarto
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Die selige Anschauung Gottes im Himmel.

Der Himmel, unser übernatürliches Ziel, ist in Bildern nicht darstellbar. Und doch versucht die Heilige Schrift eine gewisse Vorstellung des Himmels in Bildern zu entwerfen.

"Und siehe, eine Tür ward aufgetan im Himmel. Und die vorige Stimme, die ich hörte, wie wenn eine Trompete zu mir redete, sprach: Steige herauf, hierher, so will ich dir zeigen, was nach diesem geschehen soll!

Alsbald war ich im Geiste. Und siehe, ein Thron stand im Himmel, und auf dem Throne ein Sitzender.
Und der da sass, war von Ansehen einem Jaspis- und Sardisstein ähnlich; und ein Regenbogen war rings um den Thron, wie Smaragd anzusehen.

Rings um den Thron waren vierundzwanzig Throne; und auf den Thronen sassen vierundzwanzig Aelteste, angetan mit weissen Kleidern, und auf ihren Häuptern goldene Kronen.

Und von den Throne gingen Blitze und Schall und Donner aus; und sieben Feierfackeln brannten vor dem Throne, dies sind die sieben Geister Gottes.

Vor dem Throne war ein gläsernes Meer, dem Kristalle ähnlich, und in der Mitte des Thrones und ringsum den Thron waren vier Wesen voller Augen, vorn und hinten.."
Offenbarung des heiligen Apostels Johannes 4, 1 - 6

Die Bewohner des Himmels sind frei von allem Uebel und im Besitz aller Güter. Und so sind sie selig (glückselig). Diese Seligkeit ist eine ganz übernatürliche. Der Selige besitzt und geniesst Gott, das höchste Gut .

Gott allein ist der letzte Endzweck des Menschen.
Die Vereinigung mit Gott geschieht durch Erkenntnis und Liebe. Da Gott reiner Geist ist, können wir ihn nicht mit unseren Sinnen (Augen, Ohren) erkennen und besitzen, sondern mit den Kräften der Geistseele durch Erkenntnis und Liebe.
Dazu stattet Gott die Menschen mit übernatürlicher Gnade aus, die die
geschöpfliche Erkenntniskraft mit der göttlichen verähnlicht.

Quelle: M.J. Scheeben, Handbuch der katholischen Dogmatik, Band 4
Eugenia-Sarto
@aufwachen Und dennoch verwendet die Kirche solche Bilder und hat sie für gut geheissen. der hl. Thomas hat darüber einen Artikel in der Summa Theologica geschrieben (1. Band) und bejaht die Verwendung der bildlichen Sprache der Hl. Schrift, weil der Mensch durch seine sinnliche Natur dieser Bilder bedarf, um besser zum Geistigen aufsteigen zu können.
aufwachen
Wenn man Gott-Vater darstellen will, dann ist das nur mit einem Christusbild
korrekt möglich, denn Jesus sagt zu Philippus: "Wer mich sieht sieht den Vater." Weil der Vater ganz und gar auch in Jesus Christus ist.
Es stört mich immer stärker, wenn ich diese Gott- Vaterbilder sehe.
Gott ist Geist. Es ist geanuso wie @eiss schreibt.
eiss
Den Katechismus zu zitieren, ist immer gut und sinnvoll. Betrachten wir die Sätze genauer.
Zweitens wenn man versucht, durch ein Kunstwerk die Gestalt der Gottheit darzustellen, als könnte diese mit leiblichen Augen geschaut oder durch Farben und Linien dargestellt werden. »Wer kann Gott abbilden?« sagt der hl. Johannes von Damaskus, »ihn, den Unsichtbaren, Körperlosen, der nicht durch Umrisse …Mehr
Den Katechismus zu zitieren, ist immer gut und sinnvoll. Betrachten wir die Sätze genauer.

Zweitens wenn man versucht, durch ein Kunstwerk die Gestalt der Gottheit darzustellen, als könnte diese mit leiblichen Augen geschaut oder durch Farben und Linien dargestellt werden. »Wer kann Gott abbilden?« sagt der hl. Johannes von Damaskus, »ihn, den Unsichtbaren, Körperlosen, der nicht durch Umrisse bestimmt und in keiner Gestalt gezeichnet werden kann« (De orthod. fide lib. 4 c. 16).“

Das wäre also ein Verstoß?!


In dem gezeigten Bild wird Gott, der Vater, der Schöpfer des Himmels und der Erde, selbst dargestellt. Und das ist durch den zitierten Text nur schwer oder gar nicht zu legitimieren. Die Bilder von Engeln und Teufeln, die Bilder von Heiligen, ihre Reliquien, all diese Bilder schaffen eine Anregung, sich geistig zu vertiefen. So ist es. Hier aber geht es um die Darstellung des Vaters als Bild. Das in der Sache lächerlich, verstößt offensichtlich gegen Gebote und regt nicht zur geistigen Vertiefung, sondern zur Verkleinerung und Verlächerlichmachung an. Im Bösen macht Charlie Hebdo das auch, und im guten Gemeinten wirkt es auch nicht besser, zumal gut gemeint oft das Gegenteil von gut Gemacht ist.

Das Bestreben des Menschen ist es, Gott zu berechnen, sich seiner zu bemächtigen, ihn nutzbar zu machen, in ihn Bilderrahmen zu pressen und solche Bilder dienen diesem Zweck.

Das Bild selbst stammt aus

de.wikipedia.org/wiki/Altlerchenfelde…

Wir sind also bei der bildlichen Darstellung im 19. Jahrhundert, im modernen Zeitalter, das mit Gott nichts Gutes im Sinn hat.

Betrachten wir nun den Katechismus von 1993.

„2132 Die christliche Bilderverehrung widerspricht nicht dem ersten Gebot, das Götzenbilder verbietet. Denn „die Ehre, die wir einem Bild erweisen, geht über auf das Urbild“ (Basilius, Spir. 18,45), und „wer das Bild verehrt, verehrt in ihm die Person des darin Abgebildeten“ (2. K. v. Nizäa: DS 601). Die Ehre, die wir den heiligen Bildern erweisen, ist eine „ehrfürchtige Verehrung“, keine Anbetung; diese steht allein Gott zu.“

Wie im Katechismus Romanus ist auch hier die Bilderverehrung akzeptiert, weil in der Verehrung das Urbild gemeint ist. Und doch bleibt hier der Zweifel, dass Gott Vater in dieser Weise selbst abgebildet kann. Dazu passt auch die Auflistung einer christlichen Bilder-Ökonomie:

„2131 Unter Berufung auf das Mysterium des fleischgewordenen Wortes hat das siebte Ökumenische Konzil in Nizäa im Jahr 787 die Verehrung der Ikonen, die Christus oder auch die Gottesmutter, Engel und Heilige darstellen, gegen die Ikonoklasten verteidigt. Durch seine Menschwerdung hat der Sohn Gottes eine neue Bilder-„Ökonomie“ eröffnet.“

Gott Vater selbst ist hier nicht aufgezählt und um diesen Punkt geht es. Das Bild selbst ist neuzeitlich, und die Absichten dieser Zeit kennen wir ja gut genug.
Wilhelmina
... ich darf hinzufügen www.youtube.com/watch
solche Harmonien können nur göttlich inspiriert sein...
Eugenia-Sarto
www.youtube.com/watch Manche Menschen empfinden das Sanctus von Bach in der H-Moll-Messe auch als himmlische Musik. Mir geht es auch so. Allerdings ist die Akustik im Internet nicht ideal.
Eugenia-Sarto
@Sanctus Bonifatius Vielen Dank! Das sind sehr nützliche Informationen.
Ein weiterer Kommentar von Eugenia-Sarto
Eugenia-Sarto
@stefan4711 Beim Hl. Thomas las ich kürzlich über die Bildersprache der Hl. Schrift einige Kommentare. Da wir von unseren Sinnen ausgehen, brauchen wir Bilder zum Verständnis, um von dort zum Geistigen aufzusteigen..