Elista
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Sozialwissenschaftler Spieker tritt wegen Ehe für alle aus der CDU aus

Manfred Spieker schrieb an Volker Kauder, er sei entsetzt, wie schnell Kanzlerin Merkel, "den Widerstand gegen die Ehe für alle aufgegeben hat" – Parteiaustritt nach 43 Jahren CDU-Mitgliedschaft direkt nach der Bundestagsentscheidung
Berlin (kath.net) Mit einem Brief an Volker Kauder, den Vorsitzenden der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, kündigt der Sozialwissenschaftler Professor Manfred Spieker noch vor der Bundestagsabstimmung seinen Austritt aus der CDU an, falls bei der Abstimmung am 30. Juni die „Ehe für alle“ beschlossen werden sollte. Der Deutsche Bundestag hat mehrheitlich die „Ehe für alle“ beschlossen. Daraufhin ist Spieker nach 43 Jahren CDU-Mitgliedschaft ausgetreten.
kath.net dokumentiert den Brief von Prof. Spieker an Volker Kauder in voller Länge:

Sehr geehrter Herr Kauder,

ich bin entsetzt, wie schnell die Vorsitzende meiner Partei den Widerstand gegen die Ehe für alle aufgegeben hat. Ich füge einen Leserbrief bei, den ich in dieser Angelegenheit heute der Neuen Osnabrücker Zeitung geschickt habe. Sollte die Ehe für alle am Freitag beschlossen werden, werde ich nach 43-jähriger Mitgliedschaft aus der CDU austreten. Ich bitte Sie, alles zu tun, um diesen Beschluss zu verhindern.

Freundliche Grüße
Manfred Spieker

kath.net dokumentiert den Leserbrief „Generationenblind“ von Prof. Manfred Spieker an die „Neue Osnabrücker Zeitung“ in voller Länge:

Ob sich die Gesellschaft mit der „Ehe für alle“ einen Gefallen tut, fragt Burkhard Ewert in seinem Kommentar zu Merkels Kapitulation vor den Forderungen nach einer „Ehe für alle“. Die Antwort kann nur lauten: Nein, sie tut sich keinen Gefallen, im Gegenteil, der Gesetzgeber zerstört eine Säule des Grundgesetzes. Die Anwälte der „Ehe für alle“ begründen ihre Forderung nach Gleichstellung homosexueller Verbindungen mit der Ehe mit dem Argument, die gleichgeschlechtlichen Partner würden füreinander einstehen und gegenseitige Verpflichtungen übernehmen wie Mann und Frau in der Ehe. Aber das Grundgesetz und zahlreiche Landesverfassungen stellen Ehe und Familie nicht deshalb unter den besonderen Schutz der staatlichen Ordnung, weil die Eheleute füreinander einstehen und Verpflichtungen übernehmen, sondern weil sie in aller Regel Familie werden, das heißt Kinder zeugen und erziehen und somit Verantwortung für die Regeneration der Gesellschaft übernehmen. Das ist gleichgeschlechtlichen Verbindungen von Natur aus verwehrt. Sie sind generationenblind und lebensfeindlich. Deshalb ist die Ungleichbehandlung von Ehe und gleichgeschlechtlichen Verbindungen im Recht auch keine Diskriminierung, gebietet das Gleichheitsgebot der Verfassung doch, Gleiches gleich und Ungleiches ungleich zu behandeln. Jede Gesellschaft schützt und fördert diejenigen privaten Verbindungen, so ein früherer Familienbericht der Bundesregierung, von denen nicht nur die Beteiligten, sondern alle Gesellschaftsbereiche profitieren. Dass nun auch CDU und CSU diese Wahrheit missachten, ist eine historische Zäsur in der Geschichte dieser Parteien.

Prof. Dr. Manfred Spieker

kath.net-Beiträge von und über Prof. Spieker
kath.net/news/60134
Elista
Boni
Gram der HERR ist jedem Land, das in seinen Parlamenten wider IHN erhebt die Hand, das sich goldner Kälber brüstet, und - gebaut auf nichts als Sand -, Lasterhöhlen dort errichtet, wo einst fest die Kirche stand.
Theresia Katharina
Herr Spieker ist wenigstens noch konsequent, alle Achtung!
Josephus
Mehr noch, als das fatale Ergebnis, das ohnehin der verfassungsrechtlichen Überprüfung nicht Stand halten wird, erzürnt die handstreichartige Vorgehensweise, mit der ungleiches rechtswidrig gleich gestellt wurde. Mit der Begründung, dass überall da, die staatliche Unterstützung gegeben werden muss, wo füreinander liebend gesorgt wird, könnte man auch die Vielweiberei und die Kinderehe gleichstellen.
Libertas Ecclesiae
Sind Frau von Beverfoerde und Frau Kelle mittlerweile auch schon aus der CDU ausgetreten?
Sieglinde
Der Himmel hat ja vorausgesagt, dass sich die Teufel jetzt outen werden. Noch sind es nicht alle, aber wer sich ein bisschen damit beschäftigt, sollte eigentlich endlich merken, wie der Hase läuft. z.B. Das Bekenntnis des Ronald Bernhard ist sehr aufschlussreich.
PaulK
Spieker ist letztlich auch nur eine Witzfigur. Selbst ich kenne fünf ehem. Unionsmitglieder, die in den letzten zwei Jahren den Merkelverein verlassen haben. Die "Ehe für alle" als Auslöser ist schon etwas lächerlich, aber immerhin ein Anfang zum Selbstdenken. Weiter so, Herr Spieker!
Elista
Ich hoffe und bete, dass noch viel mehr Reaktionen in diese Richtung kommen, dass viele aufwachen und erkennen, dass das C bei der CSU nichts mehr mit christlich zu tun hat!
Tina 13
Es ist sowieso eine Frechheit, wenn eine deutsche Partei, sind christlich nennt und es nicht ist, das ist eine Mogelpackung UND NUR NOCH Verarsche.
😡Mehr
Es ist sowieso eine Frechheit, wenn eine deutsche Partei, sind christlich nennt und es nicht ist, das ist eine Mogelpackung UND NUR NOCH Verarsche.

😡
Tina 13
Respekt!
Satan tritt inzwischen dort so offensichtlich auf, wer es dort auch nur noch eine Sekunde aushält gehört ihm!!!
Da ist der Drops schon gelutscht !Mehr
Respekt!

Satan tritt inzwischen dort so offensichtlich auf, wer es dort auch nur noch eine Sekunde aushält gehört ihm!!!

Da ist der Drops schon gelutscht !