@Maximos101 Was lange währt wird endlich gut. Also, ich habe die inkriminierte Stelle gefunden, die sich in der deutschen Ausgabe in Band IV befindet, auf S. 55, Kapitel 239. Der Kontext ist also folgender: Dieser Stelle geht ein Dialog zwischen Jesus und Seiner Mutter voraus. Es geht darum, wem Margziam (übrigens habe ich diese Stelle online mit dem italienischen Original verglichen, wo der Junge von Maria "Marjziam" genannt wurde, was ihrem eigenen Namen ähnlich ist, kürzer "Marziam"; dieses Wortspiel ging übrigens in der deutschen Übersetzung verloren.) zur Obhut und Erziehung anvertraut werden soll. Petrus hatte lange Mühe, dass Gott seine Bitte, ihm einen Sohn zu schenken, nicht erhört hatte. Maria legt Jesus nun dar, dass es für Simon Petrus im Sinn seiner späteren Aufgabe als Vater der Kirche wichtig wäre, seine Impulsivität etwas abzulegen, was für ihn einfacher wäre, wenn er seine Rolle als Vater real mit einem Jungen wahrnehmen könnte. Offenbar hatte Simon Petrus Maria in diesem Sinn seinen Wunsch geoffenbart. In dieser Szene wird eigentlich die fürbittende Macht Mariens gezeigt, die sie aber ganz im Sinne ihres Sohnes wahrnimmt. Als Jesus dann Petrus zu sich ruft, spielt er darauf an. Ich kopiere Ihre Übersetzung nochmals ein, und Sie werden sehen, was sich daraus ergeben wird. Lassen Sie sich überraschen! Jeweils unter der von Ihnen zitierten Übersetzung füge ich jene aus der offiziellen deutschen Übersetzung fettgedruckt ein:
Jesus steht auf und ruft laut: "Simon Bar Jonas, komm her."
Jesus erhebt sich und ruft laut: "Simon des Jonas, komm her!"
Petrus steht auf und eilt die Stufen hinunter. "Was wollt Ihr, Meister?"
Petrus erhebt sich und eilt die Stufen hinauf: "Was willst du, Meister?"
"Komm her, du Ehebrecher und Verderber!"
"Komm her, du Usurpator und Eroberer!"
"Ich? Warum? Was habe ich getan, Herr?"
"Ich? Warum? Was habe ich getan, Herr?"
"Du hast meine Mutter verdorben. Deshalb wolltest du allein sein.
"Du hast das Herz meiner Mutter erobert. Daher wolltest du allein mit ihr sein.
Jesus gibt also Petrus zu verstehen, dass er gut daran getan hat, seine Sorge Maria anzuvertrauen, und in diesem Sinn ist die Lehrer dieser Begebenheit, die wir daraus ziehen können, dass auch wir gut daran tun, unsere menschlichen Anliegen unserer himmlischen Mutter vorzubringen. Sie wird nie entgegen dem Willen ihres Sohnes handeln, aber alles tun, was zu unserem Heil und zum Aufbau der heiligen Kirche dient. Schön, nicht?
Ich möchte Ihnen nochmals danken, dass Sie diese Stelle hier eingebracht haben, denn das Beispiel zeigt, was eine grottenschlechte Übersetzung bisweilen anrichten kann. Erinnern Sie sich an das Zitat von Maria Valtorta, das ich hier eingebracht hatte, in dem Valtortas "Jesus" die Abschreiber anweist, allerhöchste Sorgfalt beim Abschreiben walten zu lassen. Es gäbe noch ein weiteres Zitat, wo betont wird, von den Originalhandschriften her zu arbeiten. Wie viel mehr gilt dies noch für Übersetzungen! Unser Beispiel, das wir somit geklärt haben, ist dafür ein wahrhaft erstaunliches Exempel, auch für mich selbst! Danke.