Franziskus behauptet, „mehrfach“ Viganò geantwortet zu haben.

Franziskus behauptet, „mehrfach“ Viganò geantwortet zu haben

Am Dienstag publizierte der mexikanische Fernsehsender „Televisa“ ein Interview mit Papst Franziskus. Darin äußerte er sich zum ersten Mal nach 270 Tagen zum Skandal, der von Erzbischof Viganò ans Licht gebracht wurden. Franziskus, der bisher eisern geschwiegen hat, beteuerte – Zitat: „bereits mehrfach“ gesagt zu haben, nichts von McCarrick gewusst zu haben. Doch Viganò erklärte im Sommer 2018 glaubhaft, Franziskus 2013 persönlich über McCarrick informiert zu haben. Jetzt Franziskus behauptet einfach, sich nicht an Viganòs explosive Informationen zu erinnern.

Flucht ins Halbdunkle statt klare Antworten

Televisa sprach Franziskus auf zwei weitere Skandale an. Der erste war die Privataudienz im Januar 2015 für die Spanierin Diego Neria Lejarraga, die sich als Mann ausgibt und mit einer anderen Frau zusammenlebt. Neria erklärte danach, von Franziskus auf ihrem Irrweg bestärkt worden zu sein. Der zweite Skandal war ein Telefonat mit einer argentinischen Ehebrecherin im April 2014. Sie sagte danach, Franziskus hätte ihr den Kommunionempfang „erlaubt“. Beide Aussagen wurden von Franziskus nicht dementiert. Stattdessen reagierte er mit einer unklaren Allgemeinaussage - Zitat: „Manchmal sagen Leute, im Enthusiasmus darüber, empfangen worden zu sein, mehr als der Papst wirklich gesagt hat.“ Beim Telefonat mit der Ehebrecherin schiebt Franziskus eine Erinnerungslücke vor. Er werde wohl zu ihr gesagt haben: „Schau, in Amoris Laetitia steht, was du tun musst.“ Doch Amoris Laetitia wurde erst zwei Jahre später veröffentlicht.

Franziskus vergleicht Grenzschutzmaßnahmen mit Berliner Mauer

Die Bemühungen der USA ihre Grenzen zu schützen und die illegale Immigration einzudämmen, verglich Franziskus mit der Berliner Mauer, die - umgekehrt - gebaut wurde, um die Deutschen an der Republikflucht aus der kommunistischen DDR zu hindern. Franziskus, der sonst Kommunisten und Ex-Kommunisten wohlgesonnen ist, jammerte, dass die Berliner Mauer viel Kopfzerbrechen und Leid gebracht hätte. Geschichtsklitternd insistierte er, dass der Mensch Dinge tue, die einem Tier nicht in den Sinn kämen: nämlich zweimal in das gleiche Loch zu fallen.

Franziskus bezeichnet sich als „konservativ“

Franziskus wurden von Televista auch gefragt, warum er in Argentinien den Ruf eines „Konservativen“ gehabt habe, aber jetzt im Vatikan auf der modernistischen Schiene fahre. Franziskus‘ Antwort: „Ich bin konservativ.“ Die richtige Antwort wäre gewesen: Es ist bei kirchlichen Prälaten die Regel, dass sie sich machtpolitisch der kirchlichen Grosswetterlage anpassen. Bergoglio verdankt seine Karriere konservativen Päpsten, denen er sich anpasste. Seine Karriere als Lieblingspapst der Journalisten verdankt er dagegen mächtigen Medienbossen, denen er sich darum jetzt andient. Der Konservatismus dieser Prälaten ist somit machtkonservativ.