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Todesstrafe: Kardinal Schönborn gibt Johannes Paul II. die Schuld

Während einer Predigt zur Mariä-Namen-Feier im Stephansdom (15. September) kam der pro-homosexuelle Christoph Schönborn, der auch der Wiener Kardinal ist, auf die Todesstrafe zu sprechen. Schönborn …More
Während einer Predigt zur Mariä-Namen-Feier im Stephansdom (15. September) kam der pro-homosexuelle Christoph Schönborn, der auch der Wiener Kardinal ist, auf die Todesstrafe zu sprechen.
Schönborn behauptete, dass die Todesstrafe "der Menschenwürde widerspricht" - obwohl Gott diese in der Bibel öfters befiehlt.
Dann machte er sich daran, die Entscheidung von Franziskus zu rechtfertigen, den Katechismus der Katholischen Kirche bezüglich der Todesstrafe zu "ändern ".
Er mystifizierte sogar, dass Franziskus damit "endlich einen tiefen Wunsch von Papst Johannes Paul II. erfüllte" (als ob Johannes Paul II. das nicht hätte selber tun können).
Schönborn war der Redaktionssekretär des Katechismus der Katholischen Kirche, wie er unter Kardinal Joseph Ratzinger erstellt wurde.
Bild: Christoph Schönborn, #newsMoyoinzljm
Heilwasser
@Bethlehem 2014 Danke für Ihre lange Antwort. Ja, es heißt "wer von euch ohne Sünde ist", was aber für mich ganz ganz klar ist, dass daraus der Wille Jesu abzuleiten ist und zu einer allgemeinen Regel wird, weil das NT die Zeit der Barmherzigkeit einleitet. Das ganze Leben, Lieben und Leiden Jesu ist genau der Grund: Barmherzigkeit !!! Das ist das fundamental Neue. (Natürlich keine weichgespülte …More
@Bethlehem 2014 Danke für Ihre lange Antwort. Ja, es heißt "wer von euch ohne Sünde ist", was aber für mich ganz ganz klar ist, dass daraus der Wille Jesu abzuleiten ist und zu einer allgemeinen Regel wird, weil das NT die Zeit der Barmherzigkeit einleitet. Das ganze Leben, Lieben und Leiden Jesu ist genau der Grund: Barmherzigkeit !!! Das ist das fundamental Neue. (Natürlich keine weichgespülte Barmherzigkeit, sondern die Barmherzigkeit Jesu des NT.) Das "Euch" betrifft zunächst die Umstehenden, die das Gesetz des Mose ausführen wollten. Somit gelten die Worte Jesu für alle, die das Gesetz Mose der Todesstrafe ausführen wollen. Warum Jesus denn die Todesstrafe nicht ausgeführt, wenn Ehebruch damals als steinigungswürdig galt, ja sogar von Gott selbst angeordnet wurde? Warum führt Gott (Jesus) nicht aus, was Gott (JHWH) angeordnet hat ? Das ist es doch, worum es geht. Das ist doch sowas von neu, dass das selbstverständlich eine neue allgemeine Lebensregel werden soll. Die Gerechtigkeit fordert zwar hier Todesstrafe, weil gerecht eben gerecht ist und kein Jota vergisst, doch die Barmherzigkeit wirkt sich in der Praxis anders aus: Sie will bedingungslos vergeben, egal wie groß die Sünde ist. Wollte man hier sagen, die Todesstrafe sei für manche Verbrechen nötig, würde man gleichzeitig die Barmherzigkeit Jesu einschränken und sagen, das ist eine sooo schlimme Sünde, das kann die Barmherzigkeit Jesu jetzt nicht einfach so (ohne Todesstrafe) vergeben. Aber Jesus selbst handelt eben anders. Wer das nicht verstehen will, dem kann ich nicht helfen. Die Todesstrafe hat sich in der Kirchengeschichte Gott sei Dank mehr oder weniger stillschweigend abgeschafft. Die Kirche hat nicht mehr darauf gepocht. Gott sei Dank. Und Johannes Paul II. hat das Thema in seiner Enzyklika Evangelium vitae in die richtige Richtung gelenkt. Er tendiert dazu, dass es der Würde des Menschen mehr entspricht, keine Todesstrafe zu verhängen. Und ich füge an: Dem Willen Jesu entspricht es mehr. Ich denke, wir beide verstehen die Bibel unterschiedlich. Ich kann nur das Büchlein "De doctrina christiana" vom hl. Augustinus empfehlen, das die beste Bibelauslegung ist, die ich je gelesen habe. Darin gibt er eine Menge an Methoden zur Auslegung an und wie man schwierige Stellen verstehen kann bzw. nicht verstehen darf. Dieses Büchlein kann ich jedem nur wärmstens empfehlen, der es nicht gelesen hat. Das geht weit über das hinaus, was man heutzutags hört. Bruderschaften beziehen sich ja oft auf die Dogmen, aber wenn man die Bibel selbst kennen will, muss man Augustinus lesen, denn der zitiert sie dauernd und legt sie wiederum kanonisch anhand der Bibel aus und er gibt auch jede Menge Methoden zum Verständnis an. Er hat ja auch die Stelle zum Ehebruch ausgelegt und er sagt, dass Jesus sanft und genial vom Gesetz der Gerechtigkeit zum Gesetz der Barmherzigkeit überführt. Die Kirchengeschichte befindet sich noch in Pilgerschaft zum Gottesstaat des himmlischen Jerusalem. Ich halte die Frage nach der Todesstrafe noch nicht für endgültig geklärt, denn Jesus sagt:
Jesus an die jahrelang inhaftierte rumänische Ordensfrau M. Ionela
Cotoi, die der Herr selbst rettete und sie vor der Todesstrafe bewahrte:

1. Station des Kreuzwegs:
"Ich erhebe Einspruch gegen die menschliche Rechtsprechung.
Ich greife die Entscheidung der Menschen an. Es ist ungesetzlich,
dass ein Mensch seinesgleichen zum Tod verurteilt! Ich als Einziger
habe das Recht über das menschliche Leben."


(Quelle: Kreuzweg. Jesus an Sr. M. Ionela Cotoi, Kisslegg 2000)

In diesem Sinne lege ich Paulus nicht "in meine Richtung" aus, sondern immer nur von Jesus her. Die Redesituation des Paulus ist aber zu berücksichtigen und wie gesagt: Erleiden kann man die Todesstrafe immer. Das muss man halt einfach verstehen. Die Bibel ist nicht so starr zu lesen. Einfach bei Augustinus in De doctrina christiana nachlesen. Da bin ich dann gespannt, was Sie sagen. Ob Sie die Auslegungen des hl. Augustinus auch so genial finden wie ich oder Probleme haben. Das würde ich dann gerne wissen. (Es sei denn, Sie haben's schon gelesen.)