„Anfangs, erinnert sich Krämer-Birsens, seien Angehörige verwundert gewesen, wenn sie in ihrem weißen Mantelgewand und nicht der Pfarrer die Trauerfeier gestaltet habe."
@Klaus Elmar Müller Was Beerdigungen betrifft, wird man es sicherlich nicht pauschal beurteilen können, da gibt es teilweise erhebliche Unterschiede: städtisch oder eher ländlich, christlich geprägt im Westen oder atheistisch in den „Neuen Bundesländern“ etc. Aber mir fällt immer stärker auf, dass Beerdigungen im Rhein-Main-Gebiet von den Hinterbliebenen oftmals (nicht: immer) lediglich als teure und leider notwendige Pflichtübung gesehen werden. Bis hierzulande endlich Massengrab, Kompostierung oder Endverwertung in der Schmuckindustrie durchsetzbar sind, kommt man aber halt nicht drumherum. Also wird ein kostengünstiges Mindestprogramm gebucht, keine Messe, kein Requiem (nie gehört sowas) und kein Organist – Messdiener nur, wenn die nix extra kosten. Der Pfarrer bekommt eine klare Ansage („Machen Sie es bitte so kurz wie möglich“), auf Lieder wollen wir doch besser verzichten („Die kennt ja eh keiner, nicht wahr, Herr Pfarrer, ha ha ha...“). Schnell, kurz und billig, die Urne in das Schließfach und ab dafür. Die Trauergemeinde versammelt sich in einem Aufzug, der irgendwo zwischen Wandertag und Armenspeisung angesiedelt ist (auch ältere Jahrgänge 60+). Die meisten sehen aus, als seien sie zufällig vor 2 Minuten von der Straße geholt oder eben vom Nachtasylbett hochgejagt worden. Halt irgendwas Dunkles angezogen, kommt sowieso nicht drauf an, schnell mal hin - ex und hopp – und schnell wieder rein in den Alltag. Das schlampige Erscheinungsbild signalisiert, dass hier selbst das sorgfältige Ankleiden zu viel war, von der „letzte Ehre geben“ ganz zu schweigen - nur ja kein Aufwand.
Schade, dass die gläubigen Katholiken es versäumen, schon zu Lebzeiten dafür zu sorgen, dass ihre eigene Beerdigung zu einer Volksmission / Evangelisation durch einen gläubigen, apostolisch gesinnten Priester genutzt wird. Hier werden regelrecht Chancen vertan, unwissende Namenschristen, bzw. Ungetaufte zu erreichen. In Anbetracht der verworrenen Situation unter den Getauften wäre es zu überlegen, auf die Heilige Messe vor der Beerdigung zu verzichten, zu Gunsten einer längeren Predigt z.B. mit dem Thema " Wozu bin ich hier auf Erden" oder "Was geschieht nach dem Tod" usw. Am Besten mit zeitgleicher Beichtmöglichkeit durch einen weiteren anwesenden Priester. Für den Verstorbenen sollen natürlich auch Heilige Messen aufgeopfert werden. Das sollte man aber nicht unbedingt dem örtlichen Pfarrer überlassen, es sei denn er wäre hierzu geeignet. Es gibt genug Priester, die um Christi Willen auch in der Kirche an den Rand gedrängt wurden. Außer einigen exotischen Querulanten, findet man hier oft eine ausgezeichnete Qualität, zu was? Natürlich zur Neuevangelisation. Das ganze könnte man aber auch im größeren Stil, mit einer entsprechenden Logistik organisieren. Sterben nicht auch immer wieder gläubige, dem Glauben ergebene Katholiken? Hier ist doch Potential für die Neuevangelisierung. Gehen wir doch den anderen Weg und drehen den Spieß um, als die Beerdigungen verflachen zu lassen.
Kein Problem für die meisten heutigen Trauernden? Eben! Die würden auch den Oberförster akzeptieren, wenn er empathisch spricht. So manche Trauernde "verzichten" auf ein Requiem bzw. eine Totenmesse für ihren verstorbenen Angehörigen und versagen, im Einklang mit von Laien geführten katholischen (?) Pfarreien, dem Verstorbenen, z.B. einem älteren, eifrigen Besucher der hl. Messen, die Gnaden eines Messopfers: Niedergang der Kirche, des Glaubens, des wahren Christentums!
Das Mainzer Bistum begann bei uns vor etwa einem Jahr, in den lokalen Pfarrblättern Interessenten für Wortgottesfeiern zu suchen. Psychologisch beileibe nicht ungeschickt: Eine Art „Karriere-Krönung“ für Lektoren und Kommunionausteiler in der heimischen Pfarrei und noch ein bißchen mehr Pfarrerin-Spielen für hochambitionierte Pastoralassistentinnen, die ja bereits schon „mit den Hufen scharrend“ Begräbnisse leiten, Gläubige emsig mit ihrem Fachwissen verfolgen, Ministranten kujonieren und bei der Gräbersegnung huldvoll „segnend“ über die Friedhöfe schreiten. Ist man lokal verwurzelt und ehrgeizig, kann man sich so vor den Eltern, Bekannten und Verwandten, Schulfreunden (und -feinden!) als Quasi-Pfarrer aufspielen und das eigene Ego spreizen – nicht nur im 3. Reich und der DDR wußte man sehr genau, dass man eine bestimmte Klientel zuverlässig mit Dekor und Brimborium einfangen kann. Die werden dann zu den fanatischsten Verteidigern der Zustände, die ihnen dieses Schmierentheater überhaupt erst ermöglichen. Auch durchaus konservative Frauen mittleren Alters auf dem Dorfe/in der Kleinstadt sympathisieren übrigens oft heimlich mit ihrer „mutigen“ Geschlechtsgenossin, die „sich was traut“ und dafür „von den Männern“ kritisiert wird - natürlich „nur weil sie eine Frau ist“. Auch dieser Aspekt wird nicht zufällig sein, man operiert wohl gezielt mit unbewußter Geschlechtssolidarität und auch dumpfen antiklerikalen Ressentiments („das bißchen da vorne kann eine Frau aber auch!“).
@Sieglinde Die meisten Älteren schlafen doch seit 50 Jahren, die Jüngeren hat man nie wach werden lassen. Die Weichen zu diesem Treiben wurden in den 60ern gestellt, seit den 70ern "rollen die Züge" - die Endstation ist bald in Sicht.
@Kirchfahrter Archangelus: Die fragliche Beerdigung war in Württemberg, wie anhand des Dialektes unschwer zu erkennen war! Ist aber überall dasselbe und das Bistum Rottenburg-Stuttgart ist dem Erzbistum Freiburg untergeordnet und ist durch seine liberalen Bischöfe (Kasper in Rtbg-Stgt, Zollitsch i.Frbg.) längst zum Vorreiter des Relativismus geworden! Dort predigen schon 25 Jahre die Laien vom Ambo, auch Frauen! Der Pfarrer sitzt derweil!@Tradition und Glauben@Carlus@Sunamis 46@Vered Lavan@Gestas@NAViCULUM@Viandonta@Eugenia-Sarto@a.t.m
@Kirchfahrter ArchangelusKann ich bestätigen! Sagt doch die evangelische Nachbarin nach einer Beerdigung zu mir, leicht triumphierend: Ihr habet jetztet ja au Paschtorinne bey oich! So, sodele! Als ich erwiderte: Noi, noi, des war bloß die Referentin vom Pfarr", guckte sie ungläubig, als täte ich lügen, kein Wunder war doch die Dame in ein weißes liturgisches Gewand gehüllt! Das ist jetzt unter PF eine reine Zeitfrage, bis die liturgisch gekleideten Damen am Altar und auch sonst überall werkeln werden! @Tradition und Glauben@Carlus@Sunamis 46@Vered Lavan@Gestas@NAViCULUM@Viandonta@Eugenia-Sarto@a.t.m
Neulisch, bei ener Beerdischung inn de Palz: Zuerst allgemeine Irritation, tuscheln, verstohlene Blicke zu den Nachbarn. Die gucken auch verwundert, sagen aber nichts, also selber lieber mal den Mund gehalten – am Ende fällt man als Einzige[r] hier noch unangenehm aus der Rolle. Das würde einem grade noch fehlen, dass man in der Pfarrgemeinde noch als Querulant „ausgetragen“ wird... Bei der schweigsamen, hilflosen Masse ist es für die in Ordinariatskursen sorgfältig geschulte Dame im pseudoliturgischer Gewandung ein Leichtes, im burschikosen Ton allen zu sagen, wo es nun langgeht. Danach eruiert die Trauergemeinde in kleinen Grüppchen, was denn die herrschende Meinung zu diesem Thema sein mag. Und dann muß nur ein schrilles Stimmchen knödeln: „Also, ich find' ja, die hat des ganz gut gemacht“, und sofort findet sie Zustimmung: „Ja, Frau Meier, die hab isch besser als de Pfarrer verstande“. „Gell, Sie aach? Isch find die Wortgottesfeier bei der aach irschendwie schöner als beim Pfarrer...“, „Jo, da habbe se recht!“. Gemeinsames Giggeln versichert wohlig die Geborgenheit „in der Gemeinschaft“, man geht schmunzelnd weiter und plaudert versonnen, dass die Zeit halt weiter geht und „Fraue halt aach in de Kersch heut' ihr'n Mann stehe“.
Tradition und Glauben 1. Ja sie ist es in weiblicher Ausgabe. Es gibt ein Nest da werden die Yoda ' s im Massen ausgebrütet und auf die Menschen losgelassen. 2. von mir wurde eine testamentarische Verfügung erlassen und meiner Beisetzungsbestimmung hinzugefügt, ich werde von keinem Yoda (m/w) beerdigt. 3. meine Bestimmung habe ich hier auf Gloria Tv abgelegt.