Klaus Elmar Müller

Mit Leo XIV. hopplahopp zur Einheit mit den Orthodoxen?

Der Heilige Vater bittet um Vorschläge für die Einheit mit den Kirchen der Orthodoxie. Es hätte leider über die Jahrhunderte "Missverständnisse" gegeben.
Kath.net. nennt als einen zu überwindenden Trennpunkt das Osterdatum.
Hopplahopp? Geht Einheit vor Dogma?
1. Die sogenannte "Orthodoxie" ("Rechtgläubigkeit") lässt eine kirchliche Neuverheiratung zu wie die Protestanten.
2. Die "Orthodoxie" leugnet die Läuterung der Seele nach dem Tod, also das Purgatorium, auch Fegefeuer genannt, wie die Protestanten es leugnen.
3. Laut der "Orthodoxie" geht der Heilige Geist nur von Gottvater, nicht auch von Gottsohn aus. Die Klärung im Credo "filioque" ("und vom Sohne aus") führte ja 1054 zum Schisma.
Die "orthodoxe" Vorstellung gibt Gottvater innerhalb der Allerheiligsten Dreifaltigkeit eine über die beiden anderen göttlichen Personen erhabenere Stellung.
4. Die "Orthodoxie" ist ihrerseits gespalten in Nationalkirchen: "griechisch-orthodox", "russisch-orthodox", "rumänisch-orthodox" usw. Hinzu kommt eine weitere Spaltung innerhalb der Russisch-Orthodoxen durch die Ablehnung von Putins Angriff auf die Ukraine.
5. Es gibt die verschiedenen Ostkirchen doch bereits in Einheit mit dem Papst, nämlich die Unierten. Sind diese Treuen unbeachtlich?
6. Da Leo XIV. offenbar große Zuneigung zu den "Orthodoxen" und folglich auch zu ihrer herrlichen Liturgie hat, müsste er zuerst die wundervolle römische Liturgie des überlieferten Ritus fördern.
Es genügt nicht, zu allem und jedem, von den Sportlern und Journalisten bis zu den Neokatechumenalen und den getrennten Ostkirchen, etwas Nettes zu sagen außer eben zu den altrituellen Gemeinschaften.

Wenn Einheit ein Wert ist und die andere, ostkirchliche Liturgie die Einheit nicht stören würde, dann ist es widersinnig, gegen den überlieferten tridentinischen Messritus den Gedanken der Einheit aufzufahren und die Altrituellen auszugrenzen.
Und noch eine Frage mit Blick auf die Priesterbruderschaft St. Pius X.: Wie stehen die getrennten Ostkirchen zum Zweiten Vatikanischen Konzil?


Bericht über die Überlegungen des Heiligen Vaters zur Vereinigung mit der sogenannten Orthodoxie: Papst will sich weiter für Einheit mit …
151,7 Tsd.

Einen Vorschlag auf dem ökumenischen Weg zu einer Einheit: Katholiken und Orthodoxe könnten ihre Heiligen gegenseitig anerkennen und bekannt machen. Das wäre eine spirituelle Bereicherung für beide Seiten. Ich fände das wichtiger als die oben aufgezeigten Justament-Standpunkte. Bis ca. 1000 hat auch der Westen das Credo ohne filioque gebetet. War er also bis dahin häretisch? Auch für Orthodoxe gibt es einen Reinigungszustand nach dem Tod, nur wird er nicht "Fegefeuer" genannt - bei uns im Westen übrigens auch nur im Deutschen. Der korrekte Begriff lautet "Purgatorium", was nichts anderes als Reinigungsort bzw. -zustand bedeutet - womit wir wieder bei den Orthodoxen wären.

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Man kann mit allen menschliche Beziehungen, Freundschaften schliessen. Will man aber Einheit im Glauben, dann muß der katholische Glaube verkündet und Zustimmung, d.h. das kath. Credo verlangt werden. So war es immer und so bleibt es auch. Das weiß unser Papst und das wissen auch die Orthodoxen.

michael7

Schon JohPaul II. und Franziskus hatten sich offen für eine Abschaffung des Papsttums im Sinne eines bloßen "Ehrenprimats" unter anderen "Hirten" gezeigt.

Das ist unmöglich. Ein Papst ist unfehlbar, wenn er eine Glaubenswahrheit feierlich verkündet. Der Heilige Geist schützt den Papst dabei vor Irrtum. Das muß jeder Katholik wissen. Ein Vertreter einer anderen Religion hat diese Unfehlbarkeit nicht.

@Eugenia-Sarto Leider erinnere ich mich, dass der hl. Papst Johannes-Paul II. bezüglich der Orthodoxen so etwas sagte wie, man müsse über das Petrusamt nachdenken.

"Man müsse über das Petrusamt nachdenken?" Das ist ja unmöglich, nahe der Häresie
Worte Christi: Du bist Petrus, der Fels, und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen....Dir gebe ich die Schlüssel des Himmelreiches...

michael7

Die Idee dahinter ist eine Art "Einheit", in der jede "Teilkirche" selbst über ihren "Glauben" entscheiden kann, ähnlich wie bei den Anglikanern oder den anderen protestantischen Sekten.
Dies ist dann aber nicht mehr die "eine, heilige, katholische und apostolische" Kirche, sondern nur noch ein menschlicher Verein und eine menschliche Erfindung!

Das würde alle verwirren. Jeder würde sich dann seinen Glauben zusammenschustern Und es gäbe Streit zwischen allen, soweit sie überhaupt an Glaubensthemen interessiert sind. Nein, der Mensch braucht Klarheit und Autoritätspersonen, denen man vertrauen kann.

viatorem

Eine christliche Einheit wäre erstrebenswert, es gibt überall "Kleinigkeiten" die man weglassen kann und die wirklich relevanten Dogmen, dürfen auch (beidseitig) mal überprüft werden, wer sie erlassen hat und wie sie zustande gekommen sind und ob auch alles richtig übersetzt wurde .

Katholische Dogmen sind doch nicht überprüfbar, sondern gelten unabänderlich.

Bei unseren Dogmen gibt es nichts zu überprüfen oder irgendwelche Kompromisse schliessen zu wollen. Unmöglich. Jedes Dogma ist wichtig und hängt mit allen anderen zusammen.

michael7

Dogmen sind keine menschlichen Erfindungen, sondern einfach das überlieferte Glaubensgut, das die katholische Kirche an Jesus Christus bindet und deshalb auch Treue verlangt!

vir probatus

Einheit: Da müsste man sich ja Geld teilen, und das geht doch gar nicht.

Meines Erachtens steht über Geldfragen immer die Ideologie. Sie ist stärker.

alfredus

Der Zeitgenosse neigt dazu, allen etwas nettes zu sagen, so auch in der Kirche ... ! Einheit gegen den Glauben gibt es nicht, denn alle der Kirchenspaltungen sind Menschenwerk ! Die Einheit kann nur der Hl. Geist bewirken, wie das Konzil ohne den Hl. Geist, beweist . Das Konzil war auf die " Wieder-Vereinigung der Christen " ausgerichtet und hat nichts gebracht . Nur, dass die getrennten Religionen sich noch mehr versteift und eine Art Ökumene hervorgebracht haben ... !