@sedisvakanz Dass Luzifer aus Neid auf die gottmenschliche Würde Jesu Christi - die er nicht anerkennen wollte - sündigte, lehren bereits die Kirchenväter (z.B. Basilius, Cyprian, Tertullian). Auf den Vätern also baute die franziskanische Theologie auf (die noch auf die von Gott vorherbestimmte Mutter Christi hinwies, an der sich Luzifer ebenfalls stiess). Keineswegs handelt es sich nur um eine Privatoffenbarung.
Wo steht denn in der Hl. Schrift, dass Luzifer sich weigerte, Jesus Christus und Seiner Mutter zu dienen?
Stimmt - es steht nicht in der Hl. Schrift, sondern stammt wieder einmal aus einer Privatoffenbarung...
Ich misstraue aus gutem Grund diesen frommen Privatoffenbarungen immer mehr. (Der Hl. Johannes vom Kreuz pflichtet mir bei, denn er warnte eindringlich davor)
In der Apokalypse steht etwas anderes.
Der Grund, warum Luzifer zu Satan wurde: Er dachte tatsächlich, dass er Gottgleich sei.
Die Frage des Erzengels Michael an Luzifer beim Kampf der Engel (in der Apokalypse) verweist darauf:
"WER ist wie GOTT?"
Daß Satan offensichtlich davon überzeugt war wie Gott zu sein, erkennt man daran, was daraufhin geschah.
Satan und seine Engel konnten sich nach dieser Frage/Feststellung des Erzengels Michael pötzlich nicht mehr im Himmel halten und stürzten auf die Erde.
Dies biblische Erzählung über den Kampf der Engel und den Sturz Luzifers und seines Anhanges ist eine ganz andere Geschichte und Begründung, als das, was uns die Privatoffenbarungen glauben machen wollen.
@sedisvakanz Nein, das geht auf keine Privatoffenbarung zurück. Es ist Theologie des Mittelalters. Und zwar aufgrund von Bibelstellen. Eine fällt mir spontan ein: Christus nannte den Satan "Menschenmörder von Anbeginn" (Joh 8, 44). Da wird seine Grundhaltung offenbar. Entsprechend gibt es eine antike Schrift ("Das Leben Adams und Evas") , die die Sünde Satans erklärt: Er habe sich geweigert, sich vor Adam zu verneigen. In der mittelalterlichen Theologie hat Maria den Platz Luzifers eingenommen; sie ist jetzt "Königin der Engel".
@sedisvakanz Es stimmt, die in Frage stehende These steht nicht in der Hl. Schrift, gehört auch nicht zum Dogma. Aber sie ist keine Privatoffenbarung. Sie ist theologische Schlussfolgerung, v. a. von der franziskanischen Schule vertreten. Sie wurde nie von der hl. Kirche verurteilt, im Gegenteil.
An Hochwürden Herrn Pater Michael Wildfeuer nachträglich noch einen herzlichen Segenswunsch zum Namensfest!