Stalinzeit der Kirche: Franziskus säubert erneut die Römische Kurie
Kleruskongregation
Der Präfekt der Kleruskongregation, Kardinal Stella (80) gehörte zu jenen Kurien-Prälaten, die Franziskus am nächsten standen. Er folgte sklavisch seiner Ideologie. Dennoch wurde er am Ende abserviert.
Ohne Stella zu konsultieren, ersetzte Franziskus ihn durch Bischof Lazarus You Heung-sik, wenige Wochen vor Stellas Rücktritt am 18. August, als dieser 80 Jahre alt wurde. Stella wurde nie in den Ruhestand versetzt, mit anderen Worten, er wurde abgesetzt. Der Grund: Er hat versucht, Traditionis Custodes zu verhindern, weil er verstanden hatte, dass TC spaltend und schädlich für die Kirche ist.
Franziskus nutzte dann eine Drei-Minuten-Audienz, um Stellas Sekretär, Erzbischof Jorge Carlos Patron Wong ("Stellas Mann") zu entlassen und ihn zum Erzbischof der irrelevanten Erzdiözese Jalapa in Mexiko zu machen.
Kongregation für die Glaubenslehre
Die radikalsten Säuberungen betreffen die Glaubenskongregation.
Franziskus mochte die Erklärung der Glaubenskongregation über Homosex-"Segnungen" nicht und genehmigte sie nur widerwillig, weiß Casalini.
Die Glaubenskongregation kritisierte außerdem sehr diskret das Motu Proprio Traditionis Custodes ("um Spaltungen zu vermeiden") und die Errichtung einer weiteren Kommission über [ungültig geweihte] weibliche Diakone. Außerdem beschuldigt Franziskus die Glaubenskongregation, seine Ideologie nicht ausreichend zu unterstützen. Doch die Glaubenskongregation steht nicht im Dienst von Franziskus, sondern des Glaubens und hat die Aufgabe, Fehler aus den Franziskus-Dokumenten zu tilgen.
Aus Rache ist Franziskus dabei, Monsignore Giacomo Morandi aus der Glaubenskongregation zu entfernen und ihn in eine italienische Diözese (Pesaro, Florenz oder Reggio Emilia) zu versetzen. Morandi ist bekannt für seine Ausgewogenheit im Umgang mit schwierigen Fällen.
Offenbar erwägt Franziskus auch, den Präfekten Kardinal Ladaria im Juli 2022, wenn seine Amtsperiode endet, abzusetzen, um dessen Platz selbst einzunehmen. Bis zum Pastoralkonzil waren die Päpste Präfekten des Heiligen Offiziums, aber ein Sekretär kümmerte sich um das Tagesgeschäft.
Die derzeitigen Untersekretäre Matteo Visioli und Armando Matteo, die kürzlich ohne besonderen Grund ernannt wurden, würden dann Sekretäre werden.
Bild: © Mazur, CC BY-NC-SA, #newsImdsxxlvox