Homoversitas - non serviam

Tief aus dem christlichen Glauben, aus einem Vertrauen auf Gottes Offenbarung und, wie es der Aquinate lehrt, menschenmöglichem Erkennen, schuf das abendländische Christentum die Universität. Man suchte die universitas, das Universelle, das Gültige zu finden. Das Weltengeschehen vollzog sich nach Gesetzen, die man erkennen wollte - und erkennen konnte. Was ist allgemeingültig, was nicht, ist die Frage der Wissenschaft. Man öffnete sich intellektuell radikal, um zu ergründen, um der Wahrheit der Wirklichkeit auf die Spur zu kommen. Das Allgemeine, das Gültige war und ist der Gegenstand der universitas.
Man kann es kaum glauben, aber ausgerechnet durch das Sexuelle geriet das so fruchtbare Streben der Universitäten in den Abgrund. Vermutlich durch den Darwinismus geistig verführt, interpretierte man Abweichungen als Vielfalt. Als wünschenswerte Vielfalt. Doch die gnadenlose Auslese, die der Darwinismus kennt, blendet man in einer Art christlicher Barmherzigkeit aus. Historisch ging tatsächlich der aktuellen Dogmatisierung einer wahnwitzigen "Homo-Vielfalt" die des Darwinismus voraus. Die antiken Griechen konnten noch weniger dogmatisch denken: So gab es eine Schule, die, heute geradezu undenkbar, davon ausging, dass es früher eine riesengroße Vielfalt an Arten und Gattungen gab, die im Laufe der Zeit abnahm und weiter abnimmt. Wir beobachten und beklagen zuhauf heute das Artensterben, sehen keine neuen Arten und halten doch eisern am Darwinismus fest.
Rational ist die Homoversitas nicht, sie erscheint als eine gefühlige emotionalisierende, trotzige und auch narzisstische Bewegung und ist durch und durch politisch. Die Universitas ist hin, auch wenn der Name ihrer Anstalten noch Universität lautet. Die feine Suche nach Gesetzen ist bereits nahezu verunmöglicht, selbst die Naturwissenschaften bleiben von diesem "Klimawandel" nicht verschont. Harte Fakten werden durch Schwarmgeisterei abgelöst und deren Anpassungsdruck erinnert wieder an den Darwinismus. Er erscheint wie das einzig gültige Gesetz und wird in diesem Geiste doch auch noch aufgelöst werden müssen. Doch damit verliert die "Homo-Vielfalt" ihre Grundlage. Wohin werden die Schwarmgeister des "New Age" weiterziehen? Und gelingt es den Menschen sogar, wieder zur Vernunft zu kommen? Wieder den treuen Gott zu erkennen, der ihnen gut war und ist?