„Wir schlittern in eine Diktatur“ - Demonstration am Samstag auf dem Wiener Kahlenberg
Sie organisieren am 12. September eine Kundgebung. Worum geht es?
Alfons Adam: Die Kundgebung steht unter dem Motto „Für ein freies und starkes christliches Europa“. Sie feiert die erfolgreiche Abwehr der Türken in der Schlacht am Kahlenberg. Schon im 17. Jahrhundert und bereits 150 Jahre zuvor war das Ziel die Islamisierung Europas und die Einverleibung der Reichtümer der europäischen Völker. Die Ziele haben sich nicht geändert, vorerst nur die Mittel.
Warum der 12. September?
Alfons Adam: Am 12. September 1683 hat ein europäisches Heer unter Führung des Königs von Polen Jan Sobieski und des Herzogs Karl von Lothringen in der Schlacht am Kahlenberg das weit überlegene türkische Besatzungsheer vernichtend geschlagen und die Belagerung Wiens dadurch beendet. In der Folge sind die türkischen Besatzer durch Prinz Eugen immer mehr aus Europa zurückgedrängt worden. Der selige Marco d`Aviano motivierte die christlichen Soldaten. Im Gedenken an diese Schlacht feiert die katholische Kirche an diesem Datum das Fest Mariä Namen.
Alfons Adam: Die Kundgebung am Kahlenberg beginnt am Samstag um 17:30 Uhr vor der Kirche. Vorher spielt die Musikkapelle der Kaiserjäger auf. Es gibt zurzeit noch keinen Anhaltspunkt dafür, dass die Anreise auf den Kahlenberg mit dem eigenen Auto oder mit dem Bus 38 A nicht möglich wäre. Ich muss aber empfehlen, die Anreise schon sehr viel früher anzutreten. Sollte sich nämlich herausstellen, dass die Zufahrtswege blockiert werden, haben wir einen Treffpunkt in Wien 9 -Spittelau auf dem Josef-Holaubek-Platz vorgesehen, wo wir ab 14:00 Uhr eine weitere Kundgebung angemeldet haben und ab 15:00 Uhr sicher anzutreffen sein werden. Dieser Platz ist mit der U-Bahn gut erreichbar, und zwar die Station Spittelau der U4 und der U6 und die Straßenbahnlinie D Station Augasse, auch kostenlose Dauerparkplätze dürften dort kein Problem sein. Im Fall des Falles organisieren wir von dort aus, dass wir gemeinsam den Kundgebungsort am Kahlenberg erreichen.
Für jene, die zuhause bleiben: Gibt es einen Livestream?
Alfons Adam: Ja, derartiges ist vorgesehen.
Alfons Adam: Wie gesagt gibt es bis jetzt keine Anhaltspunkte für eine Blockade der Zufahrtswege. Eine Verhinderung der Kundgebung wird die Polizei voraussichtlich nicht zulassen. In diesem Zusammenhang möchte ich erwähnen, dass in den letzten beiden Jahren der von ProVita veranstaltete Marsch für die Familie relativ reibungslos und durch die Polizei gut abgesichert stattfinden konnte. Es muss sich also kein Interessent Sorgen machen. Andererseits ist es sehr wichtig, dass wir uns unsere Grundrechte nicht nehmen lassen und diesen historischen Tag zum Anlass nehmen, auf unsere existenziellen Probleme hinzuweisen.
Macht es für die A-Faschisten einen Unterschied, ob ihr Auftreten rechtmäßig ist oder nicht?
Alfons Adam: Die linken Faschisten haben kein Problem mit illegalen Aktionen. Es macht aber schon einen Unterschied, ob es ordnungsgemäß angemeldete Gegendemonstrationen gibt oder nicht.
Alfons Adam: Die Einstellung dürfte gespalten sein. Nach der bisherigen Beobachtung sind die einfachen Polizisten eher auf unserer Seite, die Befehlshaber eher nicht. Die Erfahrungen der allerletzten Zeit lassen uns aber erwarten, dass wir den nötigen Schutz erhalten werden.
Man sieht bei linksextremistischen Gegendemos immer wieder dieselben Gesichter. Sind diese Personen nicht längst amtsbekannt?
Alfons Adam: Davon kann man ausgehen. Weil aber unser gesamter Staatsapparat weitgehend links eingefärbt ist, will man gar nicht gegen diese Linksextremisten vorgehen.
Alfons Adam: Diese Art von Anarchie gibt es schon lange und in einem gewissen Sinn haben wir uns bereits daran gewöhnt. So ist es kein Wunder, dass viele unserer Mitbürger die diktatorischen Maßnahmen der letzten Zeit und die Missachtung aller verfassungsmäßigen Grundrechte durch die Staatsgewalt widerspruchslos hinnehmen.
Ein Werbefolder sagt, die Kundgebung stehe für ein freies und christliches Europa. Geht es auch um Covid-Maßnahmen?
Alfons Adam: Es gibt heute kaum ein Zusammentreffen von Menschen, bei dem diese Maßnahmen nicht wie von selbst zum Thema werden. Im Zusammenhang mit unserer Kundgebung, auf der für ein freies und christliches Europa eingetreten wird, muss man sehen, dass diese Maßnahmen ohne das Schüren von Angst, Panik und Hysterie nicht durchsetzbar wären, und dass diese panische Angst um das eigene Wohlergehen und um die eigene Gesundheit nur durch das Fehlen einer christlichen Lebenseinstellung erklärbar ist. Mit anderen Worten: was wir heute erleben, ist nur denkbar, weil Europa den christlichen Glauben aufgegeben hat. Und weil es nicht mehr christlich ist, verliert es immer mehr auch seine Freiheit.
Alfons Adam: Es ist richtig, dass ich das befürchte, aber nicht aus Gründen, die in meiner Person liegen. Ich befürchte, dass wir in eine Diktatur hineinschlittern, die die Ausübung des Versammlungsrechtes nicht mehr zulassen wird. Aufmerksame Beobachter werden mir zustimmen, dass es Anhaltspunkte dafür gibt, wobei es vorläufig in Österreich noch nicht so schlimm aussieht. Wenn ich aber sehe, wie es zur Zeit in Australien und in Neuseeland wahrscheinlich als Generalprobe zugeht, nämlich dass dort bereits eine viel schlimmere Diktatur herrscht, als wir das in Europa vom Nationalsozialismus und aus den ex-kommunistischen Staaten kennen, und kein einziger Politiker aus welcher Partei auch immer aufsteht und zu zivilem Ungehorsam aufruft und den Widerstand organisiert, dann muss ich annehmen, dass unsere gesamte politische Kaste im selben Boot sitzt und für uns dumme Staatsbürger nur Scheingefechte führt.
Alfons Adam: Hoffentlich. Eine andere Antwort fällt mir zu dieser Frage nicht ein.
Gibt es irgendeinen Grund zum Optimismus?
Alfons Adam: Kurzfristig und mittelfristig eigentlich nicht. Als Katholik bin ich mir aber sicher, dass wir in jeder Situation in Gottes Hand sind. Unser gottlos gewordenes System wird sich nicht halten und Gott wird auch seine Kirche nicht verlassen. Und wie immer in der Geschichte wird es auch nach einem großen Zusammenbruch wieder einen Neubeginn geben.
Bilder: Marsch für die Familie 2020, Copyright: Alfred Nechvatal