KKK 66:"Obwohl dieOffenbarungabgeschlossen ist, ist ihr Inhalt nicht vollständig ausgeschöpft; es bleibt Sache des christlichen Glaubens, im
Lauf der Jahrhunderte nach und nach ihre ganze Tragweite zu erfassen."
KKK 99:"Dank seinem übernatürlichen Glaubenssinn empfängt das ganze Volk Gottesunablässig die Gabe dergöttlichen Offenbarung, dringt tiefer in sie ein und lebt voller aus ihr."
1Kor 12,1: „Auch über die Gaben des Geistes möchte ich euch nicht in Unkenntnis lassen, meine Brüder. ... 1Kor 12,7:Jedem aber wird dieOffenbarung des Geistesgeschenkt, damit sie anderen nützt.“
2.) Auslegung von S. Ex. Rudolf Graber, Bischof v. Regensburg, 1984:
„Wir weisen eine irrige Meinung zurück, als ob Gott die große Offenbarung mit dem Tod des letzten Apostels so abgeschlossen hätte, dass ihm in der nun folgenden geschichtlichen Periode – fast in deistischer Weise – keine Eingriffsmöglichkeit mehr zur Verfügung stünde … Wir müssen mit dem Einbruch des Geistes rechnen und dürfen nicht alles von unserer menschlichen Vernunft erwarten. Dieser Einbruch des Geistes erfolgt in vielfältiger Form, nicht zuletzt durch Engel und Heilige, und hier vor allem durch die Erscheinungen der Gottesmutter, die nach den Worten des Konzils 'dem wandernden Gottesvolk als Zeichen der sichtbaren Hoffnung und des Trostes bis zur Ankunft des Tages des Herrn voranleuchtet'.“
@Undset Es geht darum, dass es sog. "Privatoffenbarungen" gibt und diese sind "Offenbarungen", ob das nun manchen passt oder nicht. Man muss einmal das logische Denken zulassen, besser noch: den Glauben. Der Himmel hat hier das Sagen, nicht der Mensch. Wenn man das endlich einmal akzeptiert hat, dann gibt es nur eine einzige Lösung: die "allgemeine" Offenbarung ist abgeschlossen, aber nicht jene, von der Paulus in der Hl. Schrift spricht: die "Offenbarung des Geistes". Der Geist Gottes kann sich nach wie vor offenbaren wo und wann Er will, in Jesus, durch die Muttergottes oder sonstwie und das kann kein Mensch verhindern, da Er Gott ist. Ich brauche hier keine Erklärungen darüber, ob Offenbarungen heute noch nötig seien oder nicht. Fakt ist: Der Himmel offenbart sich auch heute noch, ob es passt oder nicht. Die Guten freuen sich, die Bösen nicht. Das und nichts anderes ist katholischer Glaube, nicht dieses ewige Herumgewurschtel und Gezweifel.
- Flehentlicher Hilferuf - Allmächtiger, ewiger Gott, Vater, Sohn und Heiliger Geist, durch einen einzigartigen Gnadenerweis Deiner göttlichen Vorsehung ließest Du dereinst unser deutsches Vaterland Hauptträger des Heiligen Römischen Reiches und Heimat vieler Heiliger Deiner Kirche sein. Aus ganzem Herzen danken wir Dir für diesen unverdienten Gnadenvorzug. Aus eigener Schuld und zu seinem eigenen Unheil ist unser Volk dieser Sendung untreu geworden und hat sich Deiner Gnade unwürdig gemacht. Seither verbreitet der Geist der Lüge, der Menschenmörder von Anbeginn, sein Werk der Zerstörung. Mehr denn je ist unsere Heimat heute heimgesucht von der Geißel des Neuheidentums: Die Seelen gehen verloren, die Ehen und Familien zerbrechen, das öffentliche Leben ist eingetaucht in Gottlosigkeit und Sittenlosigkeit, unser Volk blutet aus tausend Wunden. In dieser Stunde voll Bedrängnis wenden wir uns im Geiste der Demut und mit zerknirschtem Herzen, aber voll Vertrauen auf die unendlichen Verdienste des Leidens unseres Herrn Jesus Christus an Dich, oh Maria, Du Königin des hl. Rosenkranzes, Du Hilfe der Christen, Du Siegerin in allen Schlachten Gottes; denn Dir ist von Anbeginn verheißen, das Haupt der alten Schlange zu zertreten: IM ANGESICHTE DES GANZEN HIMMLISCHEN HOFES UND DER HEILIGEN RÖMISCHEN KIRCHE AUF ERDEN WEIHEN, ÜBERGEBEN UND SCHENKEN WIR HEUTE DEINEM UNBEFLECKTEN, SCHMERZHAFTEN UND GNADENVOLLEN HERZEN UNSER DEUTSCHES VATERLAND MIT ALL SEINEN BEWOHNERN UND EINRICHTUNGEN. Nimm Du sein Geschick in Deine mütterlichen Hände, sei Du wahre Königin der Regierenden und Regierten. Bekehre die Abständigen, erleuchte die Irrenden, führe die Ungläubigen gütig zum einen Schafstall Deines göttlichen Sohnes. Präge allen Geistern und Herzen Christi mildes Gesetz ein, damit das Königtum Deines Sohnes in der ganzen Gesellschaft erstrahle und der Friede Christi im Reiche Christi anbreche. Wir wollen, daß Er uneingeschränkt über uns herrsche! Nimm darum Land und Volk unter Deinen mächtigen Schutz. Sei und bleibe eine Schutzwehr unseres heiligen katholischen Glaubens und unserer Treue zum Stuhl Petri. Schenke uns heiligmäßige Priester, einen tüchtigen Ordensnachwuchs und viele kinderreiche christliche Familien. Sammle das ganze Volk um die Opferaltäre Deines göttlichen Sohnes. Erflehe für unsere Kinder wahrhaft katholische Schulen. Sei die Verteidigerin der Unschuld, die Zuflucht der Sünder, das Heil der Kranken. Dir empfehlen wir unser ganzes Leben, unser Arbeiten und Leiden, insbesondere aber die Stunde unseres Todes. Oh Mutter der Barmherzigkeit, nimm diese unsere Weihe gnädig an; laß uns derselben würdig leben und zeige uns, wenn unser Auge bricht, Jesum, die gebenedeite Frucht Deines Leibes. Amen.
Darum sind sowohl die Worte des KKK wie von Bischof Graber so gewählt wie sie sind: a) Es geht nicht um "Vollendung der Offenbarung", denn Christus ist die Vollendung, sondern es geht um "Abgeschlossenheit der Offenbarung", was etwas anderes ist. b) Gemäß Punkt 22 gilt also, dass Dogmen, welche kirchliche Offenbarungen sind, "vom Himmel gefallene Wahrheiten" sind und keine verstandesmäßigen Errungenschaften, worauf Bischof Graber mit seinen Worten hinweist, dass man nicht alles von "menschlicher Vernunft erwarten" könne, wie es viele tun.
Pius X. (Lamentabili sane exitu) ... folgende Sätze zu verurteilen und zu verfolgen sind ... 21. Die Offenbarung als Gegenstand des katholischen Glaubens war, mit den Aposteln nicht vollendet. 22. Die Dogmen, welche die Kirche als Offenbarungen hinstellt, sind keine vom Himmel gefallenen Wahrheiten, sondern eine Auslegung der religiösen Tatsachen, welche sich der menschliche Verstand mit mühsamer Anstrengung errungen hat. (Quelle)
Zu 21: "vollendet" heißt es. Natürlich ist die Offenbarung in Christus "vollendet", aber es geht hier um die Möglichkeit von Offenbarungen nach Christus und die gibt es, während die "Allgemeine Offenbarung" abgeschlossen ist. Aber was ist "allgemein"? Siehe Bischof Graber oben. Zu 22: Folge: dann sind die Dogmen vom Himmel gefallene Wahrheiten.
Hier für Sie, Eugenia-Sarto, ein Zitat von Pater Pio zur Tatsache, dass die Heiligen den Begriff "Offenbarung" oft benutzt haben, wie ich unter Ihrem Artikel von der Habilitation Ratzingers her gezeigt hatte: Wenn Jesus sich euch offenbart, so dankt Ihm dafür; und wenn Er sich euch verbirgt, so dankt Ihm eben- falls, denn das alles ist Spiel Seiner Liebe. Die gütige, fromme Jungfrau möge für euch von der unaussprechlichen Großmut des Herrn stets die Kraft erlangen, die vielen Prüfungen, die Er euch auferlegt und die Beweise Seiner Liebe sind, bis zum Schluss durchzustehen. Ich wünsche mir, dass ihr es schafft, zusammen mit Jesus am Kreuz zu sterben und mit Ihm auszurufen: "Es ist vollbracht" (Hl. Pater Pio in: AdFP, 563). Die Heiligen waren sich der Tatsache der Paulusworte zur Offenbarung bewusst, schließlich wurden sie regelmäßig Zeugen davon. Man unterscheidet übrigens Offenbarung von Botschaft. Offenbarungen enthalten neuere Elemente, die in ihrer Klarheit zuvor noch nicht offenbart wurden, ähnlich wie bei der Unbefleckten Empfängnis. Den Theo- logen war bis einschließlich Albertus Magnus, so groß er auch war, nicht bekannt, wie die Unbefleckte Empfängnis zu denken ist. Albertus Magnus meinte, es könne sein, dass die Erbsünde der Gottesmutter kurz nach ihrer Empfängnis genommen worden sei. Das stimmt aber noch nicht ganz. Sie besaß niemals die Erbsünde. Sie wurde schon völlig frei von der Erbsünde erschaffen. Hieraus sollte man folgern, dass gewisse Aussagen über die Muttergottes, sie sei die Ersterlöste, von der Erleuchtungshistorie der Kirche her sehen muss. Die Kirche ging zunächst davon aus, die Gottesmutter sei von der Erbsünde befreit worden. Daher der Begriff Ersterlöste. Dann sagte man Vorerlöste. Die volle Wahrheit aber ist: Sie besaß niemals den Erbsündenmakel, somit musste sie nie erlöst werden. Sie kann vielleicht in einem geistigen übertragenen Sinne als vorerlöst bezeichnet werden, nämlich wenn sie als eingepfropftes Glied des AT-Volkes Israel betrachtet wird. Also immer, wenn sie dem erlösungs- bedürftigen Volke zugerechnet wird, kann sie als vorerlöst gelten. Ihre Erschaffung (im Plane Gottes) geht aber der Erlösungs- Historie schon voraus. Schon beim Engelsturz vor der Erschaffung der Erde wurde den Engeln die Unbefleckte Erschaffung Mariens gezeigt, woraufhin manche Engel neidisch wurden, wie wir wissen. Zu diesem Zeitpunkt war weder ein Engel noch ein Mensch in Sünde gefallen. Sie bedarf also keinerlei Erlösung. Man kann das vielleicht so sehen, dass die Wasser der Gnade und des Blutes Christi bei Ihrer Unbefleckten Empfängnis zusammen- geflossen sind. So vielleicht (hab ich mal gelesen). Und so differenziert muss man auch die Sache mit der Offenbarung betrachten. Jedes Dogma ist richtig. Aber die Kirche wird immer weiter erleuchtet, Schritt für Schritt und so wird auch jeder frühere Lehrsatz immer besser verstanden und man darf sich nicht an alten Problemen festhaken. Die Erleuchtung ist durch Mystiker bereits sehr weit fortgeschritten. Der Hl. Bonaventura schreibt laut Dr. Ratzinger in Hexaemeron, seiner Geschichts- Theologie, dass die Samen der Hl. Schrift innerhalb der Jahr- hunderte weitergrünen, verschüttete Wissenselemente werden neu entdeckt und manches Wissen wird tiefer beleuchtet und der Herr erleuchtet selbst die Kirche immer mehr. Das Wissen ist keinesfalls abgeschlossen. Kann auch gar nicht sein, weil wir eine ganze Ewigkeit hindurch neue Wissenselemente erfahren werden. Das ist eine Art der ewigen Glückseligkeit. Falls die Erleuchtung schon abgeschlossen wäre, wäre der Herr nicht unendlich. Viele Bruderschaften (offiziell) gehen also von einer sehr geringen Vorstellung von Gott aus. Das ist eine ziemlich ungute Einstellung, vorsichtig ausgedrückt. Man merkt eigentlich immer mehr, dass diese fast ausschließlich theol. Handbücher lesen, aber die Heiligenaussagen überhaupt nicht ernst nehmen. In Heiligenbüchern ist nämlich massenweise von ganz erhabeneren Dingen die Rede, weil der Herr es den Seinen im Schlaf kundtut, wie das Wort Gottes spricht, was die "Offiziellen" leider oft spöttelnd als Frömmelei abtun, weil sie keine Ahnung vom Herrn selber haben. Man muss einfach wissen, dass Offizielle von tiefergehender Frömmigkeit nichts wissen wollen, weil sie dann ihre Machtposition verlieren könnten. Systemischer Zwang. Das sollte man wissen und dringend festhalten. Schönen Tag noch !
@Eugenia-Sarto: Lesen Sie bitte die Pauluszitate im obigen Artikel, dann Offenbarung auch heute noch und bitte unbedingt Entdeckung: Dieser vielzitierte und -missbrauchte Satz steht so gar nicht im KKK ! (Oder findet ihn jemand ?) . Sogar ein Zitat von Pater Pio steht dort, aber vieles mehr. ********** Wer wird da noch behaupten können, die Offenbarung sei abgeschlossen, wenn doch Paulus es mehrmals sagt, dass es Offenbarung weiterhin geben wird ? Beim KKK-Satz handelt es sich um einen Satz, der dringend verstanden werden muss, denn in der Bibel sind die Worte anders gewählt. Eindeutig anders. Das war noch ein wichtiger Nachtrag. Ende.
„Wir weisen eine irrige Meinung zurück, als ob Gott die große Offenbarung mit dem Tod des letzten Apostels so abgeschlossen hätte, dass ... (Bischof Graber)