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Filioque: Wie Leo XIV. vom Konzil von Florenz abweicht

Leo XIV. hat im September und während seines aktuellen Besuchs in der Türkei die Filioque-Klausel im Glaubensbekenntnis ausgelassen. Historische Hintergründe.
Der alten lateinischen und alexandrinischen Tradition folgend, haben die westlichen Kirchenväter wie Papst Leo I., Augustinus und Ambrosius das Filioque stets bekannt und erklärt.
Der größte Streit über das Filioque fand auf dem Konzil von Florenz (1438-39) statt. Dort beriefen sich die Lateiner auf die zahlreichen griechischen Väter, um zu zeigen, dass auch sie glaubten, dass der Heilige Geist vom Vater und vom Sohn ausgeht.
Der Anführer der gegnerischen griechischen Delegation war Erzbischof Markus Eugenikos von Ephesus. Er hielt an der Irrlehre fest, dass der Heilige Geist allein vom Vater ausgeht. Seine Seite akzeptierte die Formulierung "durch den Sohn" nur im Sinne von Manifestation, nicht von Ursprung.
Ein Wendepunkt des Konzils kam, als Johannes von Ragusa einen alten Codex zeigte, den der Philosoph und Kardinal …Mehr

172,5 Tsd.
Pazzo 2

Jesus läßt Satan sich selbst offenbaren!

Pazzo 2

Heißt es nicht irgendwo, daß der menschliche Geist NIEMALS die heiligste Dreifaltigkeit verstehen wird, ja selbst noch im Himmel darüber weiter nachsinnen wird?

Boni

Der Witz ist eben, dass die Filioque-Leugner selbst das bestreiten, was man an der Dreifaltigkeit bereits aus der Betrachtung ihrer Schöpfung erkennen kann und damit ein Wissen über die Dreifaltigkeit behaupten, das über das auf drei Konzilien ( 1215, 1274 und 1439) definierte bzw. bekräftigte Dogma hinausgeht.

Salzburger

AUGUSTINUS schrieb (De TRINITAte 15,29) ausdrücklich, daß DER HEILIGE GEIST "principaliter" nur von DEM VATER ausgeht. Aber indem ER durch DEN SOHN hindurchgeht, geht ER schließlich auch von IHM aus.

@Salzburger Aber genau das sagt doch principaliter: hauptsächlich, d.h. nicht so ganz, andere Argumente sind auch noch vorhanden. Das Ganze ist auch nur die Auffassung von Augustinus, Quellen gibt er dazu auch nicht an. Ich denke hier vor allem an das gesamte AT und nicht nur die Briefliteratur. Und dann sollen diese Punkte ausreichen und es wert sein, daß wir deswegen ein Schisma haben? Mit allem, was wir über Gott auch sonst nicht wissen, lohnt sich dieser Streit wirklich nicht.

Carlus teilt das
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Boni

Die Filioque-Leugner bringen die innertrinitarische Heilsordnug komplett durcheinander. Die Liebe zwischen Vater und Sohn, die als Heiliger Geist Person ist, weswegen sich erst richtig sagen lässt, Gott (eine Person und nicht nur ein unpersönliches Prinzip) ist die Liebe, würde zu einer Farce, wenn sie lediglich vom Vater gehaucht und günstigstenfalls vom Sohn empfangen würde. Liebe muss von beiden Liebenden ausgehen, sonst ist sie hoffnungslose, verlorene Schwärmerei.

Pazzo 2

Das paßt zu den zahlreichen Botschaften in jüngerer Zeit, die angeblich von Gott Vater selbst kommen. Die Vermittlungsrolle Jesu zu Gott Vater wird dabei außen vor gelassen. "Niemand kommt zum Vater, denn durch mich!" Gott-Vater-Botschaften scheinen mir deshalb nicht glaubwürdig.

Vates

Das II. Konzil von Lyon verwirklichte im Jahre 1274 die Wiedervereinigung der schismatischen Griechen unter Führung des byzantinischen Kaisers mit der katholischen Kirche auch in bezug auf das Filioque, das der Kaiser und der sel. Papst Gregor X. dreimal feierlich gemeinsam im Credo wiederholten.
Leider konnte der Kaiser nach seiner Heimkehr die Union vor allem wegen des Widerstands der fanatischen orthodoxen Mönche nicht durchsetzen, so daß sie sehr bald wieder zerbrach....... .

Vates

Leider konnte der Kaiser nach seiner Heimkehr die Union vor allem wegen des Widerstandes der fanatischen orthodoxen Mönche nicht durchsetzen, so daß sie sehr bald wieder zerbrach...... .

Theresia Katharina

Ein Papst kann gar nicht das filioque beseitigen. Das könnte nur ein neues Konzil und dann müssten dafür Gründe vorliegen, die es nicht geben kann.

Boni

Sie sehen doch, wie er es kann. Er nutzt einfach seine Macht über die Papolatristen.

Es ist auf jeden Fall ungültig

Was sagt denn Moses und die Propheten und welche Auslegung gibt Jesus Christus? Genau. Nix! Bei der Dreifaltigkeit und Dreieinigkeit wollen wir kleinen Menschen und unsere großen Theologen das Differenzieren anfangen? Ich fürchte die suchen wieder nach Themen für Dissertationen.

@Heribert Nuhn Ganz so "nix", wie Sie es hoffen, ist es durchaus nicht! Denn der Hl. Geist wird vom Vater und vom Sohn zu Pfingsten in die Welt gesandt. Das ist eine Wirkung aus den innertrinitarischen Hervorgängen.
"Wir kleinen Menschen" brauchen kein Differenzieren anzufangen - das haben schon lange vor uns die großen Heiligen getan: ganz erfüllt vom Heiligen Geist.
Übrigens: das Konzil von Florenz hat diese Frage mit dogmatischer Sicherheit beantwortet: unfehlbar im Hl. Geist. - Wollen "Sie kleiner Mensch" das jetzt in Frage stellen?

@Bethlehem 2014 Stimmt für irdische Verhältnisse. Aber die Schöpfung ist noch größer als das Universum, das wir langsam beginnen zu erkennen. Warum brauchen wir da auf der kleinen Erde eine Reihenfolge der Dreifaltigkeit?

@Heribert Nuhn Niemand (!) braucht eine "Reihenfolge der Dreifaltigkeit" - die wäre auch häretisch...

Genaugenommen hat der aktuelle Papst kein Dogma oder dogmatische Konstitution aufgehoben oder abgeändert, er hält sich offenkundig nur nicht dran, und das ist etwas anderes. Sein Vorgänger hat auch nicht das 6. Gebot aufgehoben oder abgeändert, er hat schlichtweg mit amoris laetitia verkündet, dass sich nicht alle daran halten müssen.